Südamerika zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Für die Kolonien in der Neuen Welt beginnt eine Zeitenwende. Kurz vor den Unabhängigkeitskämpfen, zwischen 1799 und 1804, bereisen und erforschen Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland u. a. Venezuela, Kolumbien, Peru, Mexiko und Kuba. Ein Versuch im Jahr 1800 brasilianischen Boden zu betreten scheitert am Misstrauen der portugiesischen Regierung.
Diese amerikanische Reise zählt zu den Marksteinen der Wissenschaftsgeschichte. Humboldt wird mit ihr zum Anreger, Vorbild und Förderer für spätere Forschergenerationen, die nun die Länder zwischen Guayana und Patagonien neu entdecken. Die Erforschung schuf Wissen, das noch heute unser Weltbild beeinflusst: Erkenntnisse zur Physik der Erde und zum Vulkanismus, zur Pflanzengeographie, zur Klimatologie und nicht zuletzt zur Evolutionstheorie sind ihr Gewinn.
Geologie, Botanik, Zoologie und Geographie erfuhren einen Aufschwung, sowohl in den bereisten Ländern selbst, als auch in Europa, wo ein Großteil der neuen Tier- und Pflanzenarten sowie der Minerale und Fossilien noch heute in den Museen aufbewahrt werden. Im Berliner Museum für Naturkunde und im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem spiegelt sich dieser Aspekt der Entdeckungsgeschichte Südamerikas unmittelbar in den Sammlungen wider. Hier finden sich nicht nur Fundstücke von Humboldt, sondern auch bedeutende Sammlungen seiner Zeitgenossen Friedrich Sellow, Ignaz Maria von Olfers, Friedrich Wilhelm Sieber oder Richard Schomburgk.
Während der Veranstaltung sind im Einstein-Saal aus den Beständen des Museums für Naturkunde neben selten gezeigten Handschriften und Zeichnungen auch Sammlungsobjekte, die Humboldt aus Südamerika mitgebracht hat, ausgestellt.
Das vollständige Programm können Sie hier einsehen.
Anmeldung:
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung unter mikosch@bbaw.de ist erforderlich.