Bereits in der Antike begann die systematische Beschäftigung mit Pflanzen und dem Thema Ernährung auf medizinischer Grundlage. Die moderne systematische Botanik wurde im 16. Jahrhundert in Deutschland durch das Erscheinen sogenannter „Kreütter Bücher“ von den Ärzten und Pflanzenforschern Hieronymus Bock, Leonhart Fuchs und Otto Brunfels (den „Vätern der Botanik“) geprägt. Im Mittelpunkt ihrer Untersuchungen stand der Nutzen von damals in Mitteleuropa vorkommenden Pflanzenarten für die menschliche Ernährung und die Behandlung von Krankheiten. Bock klassifizierte erstmals die Pflanzen nach ihrer Morphologie und stellte als erster den ganzen Lebenszyklus einer Pflanze einschließlich ihrer Fortpflanzungsorgane dar. Zum Teil gruppierte er die Pflanzen aber auch anhand ihrer Wirkung auf den menschlichen Körper. Spätere Auflagen enthalten zusätzlich Beschreibungen der Wirkung von Lebensmitteln, wie beispielsweise Fleisch und Fisch, auf die Gesundheit. Die kunstvollen, detailgetreuen und teils handkolorierten Holzschnitte stammen von David Kandel. Die naturkundliche Ausstellung zeigt ausgewählte Buchseiten einer späteren Auflage von Hieronymus Bocks „Kreütter Buch“ (1539). Sie führt in das damalige Wissen über die Pflanzen und Lebensmittel ein und stellt dieses in den Kontext heutiger Forschungsergebnisse.
Eine Ausstellung der IAG „Ernährung, Gesundheit, Prävention“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie.
Informationen zum Ausstellungsbesuch
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr Eintritt frei Zugang zur Ausstellung über Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin. Bitte melden Sie sich an der Pforte. Weitere Informationen unter https://ernaehrung.bbaw.de