Uwe Johnson gilt als einer, der Orthografie und Syntax gegen den Strich bürstet und es mit der Sprache auf eigenwillige Weise genau nimmt. Wie gründlich er dabei vorgeht, wie bedacht er die Rede seiner Figuren formt und wie sorgfältig er vermeidet, einer politisch-ideologischen Sprache auf den Leim zu gehen, zeigt sich schon in seinem erstveröffentlichten Roman „Mutmassungen über Jakob“ (1959). In der historisch-kritischen Ausgabe dieses Textes, 2017 als erstes Buch der Uwe Johnson-Werkausgabe der BBAW erschienen, lässt sich Johnsons Arbeit am Text bis in die Typoskripte hinein nachvollziehen.
Holger Helbig stellt die Gesamtausgabe der Werke, Schriften und Briefe Uwe Johnsons (Rostocker Ausgabe) vor, während Manfred Bierwisch Einblicke in den Entstehungskontext der „Mutmassungen“ gibt. Die drei Herausgeber des ersten Bandes Astrid Köhler, Robert Gillett und Katja Leuchtenberger erläutern konkret am Text, wie Johnson mit Sprache und Sprachen, mit Verstehen und Missverstehen umgeht – und wie sich dies editorisch darstellen lässt. Felix Römer liest Auszüge aus dem Roman.
Anmeldung bis zum 08.03.2018 unter: www.bbaw.de/anmeldung-uwe-johnson
Begrüßung und Einführung in die Entstehung des Werks
Holger Helbig
Projekt- und Arbeitsstellenleiter der Uwe Johnson-Werkausgabe,
Universität Rostock
Manfred Bierwisch
Akademiemitglied
Vortragende
Astrid Köhler
Queen Mary University of London
Robert Gillett
Queen Mary University of London
Katja Leuchtenberger
Stellv. Arbeitsstellenleiterin der Uwe Johnson-Werkausgabe,
Universität Rostock
Lesung
Felix Römer
Schauspieler, Schaubühne Berlin