Utopie und Vielfalt: Leibniz‘ Sprach-Projekte

Tagung und Schülerworkshop

21. - 22. April 2016

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin

Die Tagung will die Spannung zwischen Einheitssuche und Wertschätzung der Vielfalt ausloten – eine Spannung, die Leibniz‘ Denken nicht nur im Hinblick auf seine Sprach-Projekte zugrunde liegt – und sie mit aktuellen Fragen verknüpfen. Schülerworkshops begleiten die Veranstaltung. Die Schüler entwickeln Fragen, die sie in einer Expertenfragerunde zu Beginn des zweiten Tages stellen.

Utopie und Vielfalt: Leibniz‘ Sprach-Projekte
Utopie und Vielfalt: Leibniz‘ Sprach-Projekte

Leibniz‘ Suche nach einer Universalsprache war darauf gerichtet, übersetzungsbedingte Missverständnisse wissenschaftlich fundiert zu beseitigen: Auslegungsstreitigkeiten, die zum Teil gravierende politische Konsequenzen nach sich zogen, sollten mittels einer mathematischen Code-Sprache gelöst werden. Die adäquate Abbildung von Realität und die Unterscheidung zwischen „wahr und falsch“ wurden damit zur Aufgabe des Rechnens. Auf der anderen Seite war Leibniz davon überzeugt, dass die natürlichen Sprachen in ihrer Verschiedenheit die „wunderbare Vielfalt der Operationen des menschlichen Geistes“ am besten spiegeln – und damit kostbare kognitive Zugänge zur Welt darstellen.

 

Die Tagung widmet sich der Spannung zwischen Einheitssuche und Wertschätzung von Diversität – durchaus in Anknüpfung an aktuelle Fragen.

 

Zur Anmeldung

  

Die Veranstaltung wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert.

Einführung | 16.30 Uhr
Von der Utopie der Universalsprache zur
Erkenntniskraft der Vielfalt: Leibniz’
Sprachprojekte und die Folgen

Podium: Rui Magone (Freie Universität Berlin) und Jürgen Trabant (Freie Universität Berlin, Akademiemitglied)

 


Roundtable | 17 – 18.15 Uhr
Universalsprache und Universalschrift:
Utopie oder Realität?

 

10-minütige Impulsvorträge
Leibniz und die Berechenbarkeit der Welt - der rationale Kern der Characteristica universalis
Wenchao Li

Universität Hannover, BBAW Leibniz-Edition


Leibniz' Theorie der natürlichen Sprache im Gegensatz/Verhältnis zur Universalsprache
Kiyoshi Sakai

Gakushuin University, Tokyo


Irrwege der Universalsprache: Leibniz und seine Vorläufer

Rui Magone

Freie Universität Berlin


Logik und Universalsprache: Leibniz' Ideen und 200 Jahre später

Andrea Bréard
Universität Heidelberg


Esperanto aus ostasiatischer Perspektive: Realitäten einer (U)topie

Gotelind Müller-Saini

Universität Heidelberg

 

Diskussion zwischen Sprechern und Publikum
Moderation: Melanie Trede
Universität Heidelberg, Akademiemitglied

Schülerpräsentation | 11 – 12 Uhr
Schüler fragen Experten

Podium: Andrea Bréard (Universität Heidelberg), Toon Van Hal (Katholieke Universiteit Leuven), Jürgen
Trabant
(Freie Universität Berlin, Akademiemitglied), Kiyoshi Sakai (Garkushuin University, Tokyo)
Moderation: Yvonne Pauly

BBAW IAG Akademie und Schule

 

 

Symposium | 14 – 18 Uhr
Die wunderbare Vielfalt der Operationen
des menschlichen Geistes

 

14 Uhr
Leibniz, das Vaterunser und die Sprachen der Welt

Toon Van Hal

Katholieke Universiteit Leuven

 

15 Uhr
Leibniz und die deutsche Sprache

Jürgen Trabant

Freie Universität Berlin, Akademiemitglied

 

16-16.30 | Kaffeepause

 

16.30 Uhr
Nach Leibniz: die Sprachen der Welt auf der Tagesordnung der Gelehrten

Ute Tintemann

BBAW

 

17.30 Uhr
Zwischen "characteristica universalis" und den "varietas linguarum": ein Leibnizianisches Programm für eine Philosophie der Sprache

Stefano Gensini

Università di Roma

 

 

Streitgespräch | 19 – 20.30 Uhr
Die globale lingua franca und die
Vielfalt der Nationalsprachen

 

Podium: Philippe Van Parijs (Université catholique de Louvain) und Jürgen Trabant (Freie Universität Berlin, Akademiemitglied)
Moderation: Lothar Müller

Süddeutsche Zeitung

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich.

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