Um das spezielle historische Profil der politischen Schriften Leibniz‘ für eine fachübergreifende geisteswissenschaftliche Nutzung herauszuarbeiten, erscheinen die seit einiger Zeit wieder stärker in den Blickpunkt gerückten methodischen Ansätze der Begriffs-, Ideen- und Diskursgeschichte als sinnvoll.
Ziel der Tagung ist es, Leibniz’ Politisches Schrifttum in seiner Entstehungsgeschichte darzustellen und in seinem eigenständigen Profil zu würdigen. Voraussetzung für eine entsprechende Einordnung seiner Texte wäre eine Historisierung von Ideen, Begriffen und Diskursen, eine Kontextualisierung seines politischen Denkens. Seine Texte sollen als politische Äußerungen bzw. Handlungen wahrgenommen und gewürdigt werden. Leibniz’ Sprache und Ideen stellen insofern ein Zeitzeugnis dar, sie spiegeln ideologische Denkmuster und symbolische Ausdrucksformen als Teil seiner Lebenswelt; sie sind Ergebnis einer intensiven Teilhabe an zeitgenössischen Diskursen und Produkt sprachlicher Konventionen, sozio-kultureller Kontexte, geistig-literarischer Wissenshorizonte und interkultureller Kommunikation.
Ein breiter begriffs-, diskurs- bzw. ideengeschichtlicher Zugriff ist in einer groß angelegten Fachtagung bislang nicht unternommen worden, verspricht jedoch für die historische und geisteswissenschaftliche Forschung sehr fruchtbare und weiterführende Ergebnisse.
Eine Kooperation der Leibniz-Edition Potsdam der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Leibniz Universität Hannover und dem Institut für Europäische Geschichte Mainz (IEG). Gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.