Wissenschaft ist auf Politik angewiesen und das politische System kann nicht mehr ohne Wissenschaft auskommen. Wenn hier also gewissermaßen der Elfenbeinturm auf die Umgehungsstraße trifft, dann setzt das Lernfähigkeit und gegenseitigen Respekt voraus.
Die Wissenschaft kann den Abgeordneten bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben helfen. Wesentliche Bedingungen hierfür sind Unabhängigkeit und Qualität der wissenschaftlichen Expertise. Entscheidend ist auch die Frage der Organisation. Im Bundestag gibt es mit dem Büro für Technikfolgenabschätzung (TAB) dazu eine Institution mit Modellcharakter. Die Initiative zur Gründung dieser unabhängigen Beratungskapazität kam aus dem Parlament. Oft genug hat das TAB auf Initiative der Abgeordneten Themen behandelt, die der öffentlichen Wahrnehmung, gar kontroversen Debatte weit voraus waren, etwa bei der Nano- oder der CCS-Technologie. Derartige Themen verlangen fundierte wissenschaftliche Einschätzung – und sie weisen weit über den Tellerrand einzelner Legislaturperioden hinaus.
Den Auftakt des dritten Teils der Vorlesungsreihe "Wissenschaftliche Politikberatung" macht Ulla Burchardt mit ihrem Vortrag "Braucht das Parlament den Rat der Wissenschaft? - Wie kann Wissenschaft nutzen? Innenansichten einer spannungsreichen Beziehung".
Weitere Termine:
Dienstag, 7. Mai 2013: Welche Rolle kann wissenschaftliche Evidenz in der (wissenschaftlichen) Politikberatung sinnvollerweise spielen? (Gert G. Wagner)
Dienstag, 21. Mai 2013: Politikberatung und Evaluationskultur in Deutschland (Christoph Schmidt)