Das deutsche Wissenschaftssystem steht vor großen Herausforderungen. Mehrere für die Finanzierung des Systems zentrale Bund-Länder-Programme – Hochschulpakt, Pakt für Forschung und Innovation, Exzellenzinitiative und Allgemeiner Hochschulbau – laufen in den nächsten Jahren aus, über ihre Weiterführung ist noch nicht entschieden. Zudem werden die finanziellen Handlungsspielräume der Länder angesichts der „Schuldenbremse“ in Zukunft noch kleiner, was insbesondere die Hochschulen vor Probleme stellt . Hier erscheint vielen der Bund als ein „Retter in der Not“, ungeachtet der damit einher gehenden verfassungsrechtlichen Schwierigkeiten.
Zugleich muss die Wissenschaft dem wachsenden gesellschaftlichem Bedarf an innovativer Forschung und qualitativ hochwertiger wissenschaftlicher Ausbildung, an Weiterbildung und Transfer gerecht werden. Eine dauerhaft sichergestellte, auskömmliche Wissenschaftsfinanzierung ist hierfür eine ebenso wichtige Voraussetzung wie eine angemessene funktionale Ausgestaltung des Wissenschaftssystems. Diese beiden Erfordernisse miteinander in Einklang zu bringen, wird von entscheidender Bedeutung bei der Neugestaltung der Bund-Länder-Programme sein. Hierfür brauchen wir gewissermaßen eine „Weltformel der Wissenschaftsfinanzierung“, die die Strukturen des Wissenschaftssystems nicht den Finanzierungsflüssen unterordnet. Vielmehr müssen sowohl die Neugestaltung der „Pakte“ als auch die Strukturen der Wissenschaftsfinanzierung insgesamt an den Funktionalitäten des Wissenschaftssystems ausgerichtet sein und diese unterstützen.
Einführung und Moderation
Günter Stock
Akademiepräsident
Was kommt nach 2017?
Auf der Suche nach der Weltformel
der Wissenschaftsfinanzierung
Thomas May
Generalsekretär des Wissenschaftsrates