Die Geschichte der Ägyptologie des fin de siècle erweist sich als eine Geschichte von Konflikten – zwischen Gelehrtengenerationen und Forschungsnationen bzw. national konzeptualisierten Forschungstraditionen. Am Ende dieser Entwicklungen steht jedoch nicht nur ein Paradigmenwechsel, sondern auch die Ausdifferenzierung und Etablierung der Ägyptologie als eigenständige akademische Disziplin. Im Zuge dieser Entwicklungen kommt den persönlichen Verhältnissen der an diesen Prozessen beteiligten Ägyptologen zueinander eine besondere Rolle zu. Der Vortrag widmet sich also folglich sowohl Fragen der Institutionengeschichte als auch Gelehrtenbiografien.
Einführung
Ingelore Hafemann
Arbeitsstellenleiterin des Akademienvorhabens
Strukturen und Transformationen des Wortschatzes der ägyptischen Sprache. Text-und Wissenskultur im alten Ägypten
„WIE LEPSIUS DER MEISTER DER ALTÄGYPTOLOGIE, SO KANN SEIN NACHFOLGER ERMAN DER FÜHRER DER JUNGÄGYPTOLOGIE GENANNT WERDEN“
Das Lehrer-Schüler-Verhältnis von Ebers, Erman und Sethe
Thomas L. Gertzen
Universität Leipzig
Dr. Thomas L. Gertzen ist Mitarbeiter des Projekts der University of British Columbia (Vancouver) „Egyptology in the Nazi Era. National Socialism and the Profile of a Humanistic Discipline“ und des DFG-geförderten Projekts „Wissenshintergründe und Forschungstransfer am Beispiel des Ägyptologen Georg Steindorff, 1861–1951“ am Ägyptologischen Institut der Universität Leipzig. Derzeit bereitet er für das Deutsche Archäologische Institut, Abteilung Kairo den Titel „Boote, Burgen, Bischarin. Heinrich Schäfers Tagebuch einer Nubienreise um
1900“ zur Publikation vor.
École de Berlin und „Goldenes Zeitalter“ (1882–1914)
der Ägyptologie als Wissenschaft.
Das Lehrer-Schüler-Verhältnis
von Ebers, Erman und Sethe
De Gruyter , Berlin 2013
ISBN 978-3-11-030103-8