Die jüngst in einem ersten Band vorgelegte Aufarbeitung der Geschichte der Abteilung Kairo des Deutschen Archäologischen Instituts im Rahmen eines wissenschaftshistorischen Forschungsclusters dieses Instituts hat eine Reihe neuer Ergebnisse erbracht.
Es hat sich herausgestellt, dass das 1897 von Adolf Erman an der Preußischen Akademie initiierte Wörterbuchprojekt zur ägyptischen Sprache eine maßgebliche Rolle bei der Einsetzung Ludwig Borchardts als ägyptologischem Sachverständigen am deutschen Generalkonsulat in Kairo im Jahre 1899 gespielt hat. Sowohl Borchardts weiterer Werdegang in Kairo als auch die 1907 erfolgte Gründung des „Kaiserlich deutschen Instituts für ägyptische Altertumskunde in Kairo“ waren eng mit Ermans Zielen für das Wörterbuch verknüpft. Dabei erweist sich die gemeinsame Geschichte als überaus wechselvoll; sie führte zu Allianzen und zeigte Brüche. Der Vortrag wirft einen Blick hinter die Kulissen. Er beleuchtet sowohl die akademischen und politischen als auch die persönlich begründeten Entscheidungskriterien, die für die Gründung und Entwicklung der ständigen ägyptologischen Vertretung vor Ort verantwortlich waren.
Dr. Susanne Voss ist Mitarbeiterin am Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Kairo. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Religionsgeschichte und Wissenschaftsgeschichte. Seit 2007 hat sie eine Forschungsstelle für Wissenschaftsgeschichte zur Aufarbeitung der Geschichte der Abteilung Kairo inne.
Einführung
Stephan J. Seidlmayer
Leitender Direktor der Abteilung Kairo des DAI
Projektleiter des Altägyptischen Wörterbuchs an der BBAW
Akademiemitglied
Ermans Mann am Nil
Die Rolle des Berliner Wörterbuchprojekts bei der Gründung des Kaiserlich deutschen Instituts für ägyptische
Altertumskunde in Kairo
Susanne Voss
Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Kairo