Der Vortrag skizziert zwei Modelle von „großen Siedlungen“ in diesen Gesellschaften, die zwar komplexe Strukturen aufweisen, jedoch durch eine geringe Bevölkerungsgröße gekennzeichnet waren. Während der Bronzezeit entstand ein Modell monarchischer Städte, die in kleinen Stadtstaaten organisiert waren. Im Gegensatz dazu entwickelte sich während der Eisenzeit ein Modell von „Dorfstädten“, in denen nicht-hierarchisch organisierte Verwandtschaftsgruppen im zentralen Hochland lebten. Die frühen Stadtstaaten lassen sich als Manifestationen zentralisierter Macht verstehen, die Bevölkerungsgruppen in sozialen und wirtschaftlichen Hierarchien integrierten Tatsächlich imitierten die als Städte betrachteten Siedlungen in der südlichen Levante oft Rollen, die sie eigentlich nicht ausfüllen konnten. Anstelle einer vollentwickelten Urbanisierung entstanden komplexe dörfliche Strukturen, die sich von den urbanen Zentren anderer Kulturen stark unterschieden. Diese kleineren Gemeinschaften sollten als komplexe ländliche Gesellschaften betrachtet werden, anstatt sie durch die Linse urbaner Definitionen zu sehen.
Mit Gunnar Lehmann (Ben-Gurion University of the Negev).
Eine Veranstaltung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit dem DFG-SPP Jüdisches Kulturerbe und dem Moses Mendelssohn Zentrum