Führt der Verstand zur Wissenschaft? Und die Seele zur Kunst? Gibt es Intuition in den Wissenschaften? Wie forschen eigentlich die Künste? Mit welchen Bündnissen zwischen Kunst und Wissenschaft können wir den Zukunftsproblemen unserer Gesellschaft begegnen? Wie nah und wie fern sind sich die Berliner Akademie der Wissenschaften und die der Künste? Der „Salon Sophie Charlotte“ sucht Antworten auf diese und viele andere Fragen. Die Suche beginnt bei Gottfried Wilhelm Leibniz, dem Akademiegründer und Verfechter der Einheit von Wissenschaft und Kunst. Sie reicht bis zum Humboldt-Forum, das künftig Schauplatz einer neuartigen Begegnung von Wissenschaft und Kunst werden soll.
KünstlerInnen wie die Choreografi n Sasha Waltz, der Maler Johannes Grützke, die Schriftsteller Aris Fioretos, Michael Lentz und Peter Bieri diskutieren mit WissenschaftlerInnen wie Erika Fischer-Lichte, Christoph Markschies, Ernst Osterkamp und Dominik Perler. Einer der vielen Salons im „Salon“ ist neuen „Wissensinszenierungen“ gewidmet, ein anderer der „Erzählten Wissenschaft“, ein dritter der „Kunst als Forschung“. Hannah Hurtzig präsentiert die Archiveinheit zu ihrem inszenierten Kongress „Die Untoten“, Performer, Designer und Künstler wie Friedrich von Borries, Sabine Kacunko, Kirsten Johannsen, Conrad Shawcross, Timothy Joseph Senior und Hannes Rickli tauschen sich über ihre künstlerischen Forschungsprojekte aus. Außerdem: die Sing-Akademie und Störungsmusiker, Weltbilder und Computeranimationen, ein intimes Science Speed-Dating im Paternoster, Klangforschung für Kinder und Jugendliche, Ausstellungen und ein Syntopischer Salon.
Im Namen der Akademie lade ich Sie sehr herzlich ein zu unserem „Salon 2012“, der eine Experimentierbühne ist für das Spannungsfeld von Wissenschaft und Kunst. Erleben Sie einen Salon der Wissenschaften und der Künste wie Königin Sophie Charlotte ihn sich erträumte, als sie die Berliner Akademie ins Leben rief.
Günter Stock
Akademiepräsident