Fortan publizierte die Akademie Kalender, die nicht nur Auskunft über den Verlauf des Jahres gaben, sondern auch Unterhaltung und Lebenshilfe boten. Diese populären Kalender waren beliebt und weit verbreitet und nicht nur dem Ansehen, sondern auch der Haushaltkasse der Akademie äußerst dienlich. Davon, dass die Akademie den zeitlichen Takt vorgab, zeugt auch die historische Akademieuhr, die noch heute im Eingangsfoyer der Akademie schlägt. Als einzige öffentliche Uhr Berlins zeigte sie den Berliner:innen Unter den Linden die Zeit an.
Was ist Zeit und wie ist sie entstanden? Gibt es überhaupt „die Zeit“? Wie prägt Erfahrung von Zeit Leben, Alltag, Handeln, Forschung in Vergangenheit und Gegenwart? Inwiefern bestimmt Zeit Gesellschaft und ihre Institutionen? „Zeit“ beeinflusst, wann Menschen aufstehen und schlafen gehen, was gegessen wird und wie der Alltag organisiert ist. Zeit drängt und fehlt, wenn es um globale Herausforderungen wie den Klimawandel, die Bedrohung der Demokratie und die Lebensbedingungen vieler Menschen auf der Erde geht. Von „Zeitenwende“ ist die Rede, von einer Umbruchs- und Krisenzeit. Zeitbestimmungen sind immer auch ein Spiegel sozialer und politischer Verhältnisse. Aktuellen Debatten um Arbeitswelt, Carearbeit und die Rolle des Sozialstaats liegt immer eine Auseinandersetzung mit der verfügbaren (meist fehlenden) Zeit zugrunde. Mit den brutalen Kriegen und Terror in der Ukraine und in Israel ist zuletzt die Gegenwart aus den Fugen geraten.
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