Während die französische Gesellschaft durch eine Revolution grundlegend verändert wurde, setzte die preußische Elite auf allmähliche Reformen. Der junge Alexander von Humboldt engagierte sich gemeinsam mit anderen Naturforschern, Technikern und reformfreudigen Staatsbeamten wie Karl August von Hardenberg für den technischen Fortschritt und das Gemeinwohl. Durch technische Innovation – so war die Hoffnung – sollten auch die sozialen und ökonomischen Lebensbedingungen verbessert werden.
Hierbei argumentierte Humboldt nicht nur für die gesellschaftliche Nützlichkeit der Botanik, Chemie und Physik, er trat auch in der Praxis für seine Reformziele ein. Als leitender preußischer Bergbeamter initiierte er technische Verbesserungen und arbeitete jahrelang an Erfindungen, die die Arbeit der Bergleute erleichtern sollten.
Humboldts Reformpläne stehen im Mitelpunkt des Kolloquiums. Dabei wird auch der gängige Mythos hinterfragt, in dem der junge Alexander von Humboldt als einsamer und reiner Naturforscher verklärt wird.
Einfühung
Ulrich Päßler
BBAW
Reform statt Revolution. Alexander von Humboldt in der kameralistischen Reformbewegung
Ursula Klein
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Universität Konstanz
Anmeldung:
Eine Anmeldung ist bis zum 01.06. erforderlich unter: www2.bbaw.de/veranstaltung-reform-revolution