„Die Utopie existiert bis zu ihrer Verwirklichung.“ Tomás Saraceno
Der Künstler und Architekt Tomás Saraceno entwirft schwebende Städte und erforscht die Möglichkeiten fliegender Behausungen als Alternative zum Leben auf der Erdoberfl äche. Damit begegnet er zunehmenden globalen Herausforderungen wie dem Bevölkerungswachstum und dem Klimawandel. Diese und eine Vielzahl seiner weiteren Arbeiten tragen zu einer Debatte über andere Arten von Wohnen, Mobilität und Kommunikation bei. Jede seiner Installationen ist eine Einladung über alternatives Wissen und über Veränderungen der Welt, in der wir leben, in wissenschaftlichen, sozialen und ökologischen Kontexten nachzudenken.
Saracenos futuristische Entwürfe sind getragen von neuen Konzepten der Synergiebildung, wobei er immer von der Machbarkeit seiner utopischen Visionen ausgeht. Bei der Umsetzung seiner „realisierbaren Utopien“ ist für den Künstler ein multidiziplinärer Ansatz zentral. Wie schon sein Vorbild R. Buckminster Fuller verbindet er in seinen Arbeiten die Disziplinen Ökologie, Architektur, Soziologie, Astrophysik, Neurowissenschaft und Bionik.
Begleitend zu der Ausstellung „Tomás Saraceno. Cloud Cities“ findet ein transdisziplinäres Symposium mit dem Künstler, Wissenschaftlern und Architekten statt, die die Exponate der Schau aus ihrer jeweiligen Perspektive diskutieren. Dem experimentellen Charakter der Arbeiten Saracenos entspricht das gewählte Format der Veranstaltung direkt im Ausstellungsraum. Das Symposium fragt unter dem Titel „Reale Utopien?“ danach, wann Visionen im Zuge wissenschaftlicher Fortentwicklung Realität werden, aber auch umgekehrt, wie wissenschaftliche Forschung mit Utopien in den verschiedenen Disziplinen umgeht.
Das Symposium wird veranstaltet vom Hanse-Wissenschaftskolleg und dem Jahresthema 2011|12 „ArteFakte. Wissen ist Kunst - Kunst ist Wissen“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit dem Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart.
PROGRAMM
19.00
Grußwort
Udo Kittelmann
Direktor der Nationalgalerie
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Einführung und Moderation
Friedrich von Borries
Professor für Designtheorie und kuratorische Praxis
Hochschule für bildende Künste Hamburg
Mitglied des Beirates zum Jahresthema "ArteFakte"
der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Podium
Tomás Saraceno
Architekt und Künstler
Studio Tomás Saraceno, Frankfurt a. M.
Shoji Sadao
Architekt
Fuller and Sadao PC, New York, USA
Reto Weiler
Rektor des Hanse-Wissenschaftskollegs
Professor für Neurobiologie, Universität Oldenburg
sowie
Klaus Bollinger
Ingenieur
Bollinger + Grohmann Ingenieure
Frankfurt a. M., Deutschland
Susanne von Falkenhausen
Professorin für Neuere Kunstgeschichte
Humboldt-Universität zu Berlin
Anke Jentsch
Professorin für Störungsökologie und Vegetationsdynamik
Universität Bayreuth
Elizabeth A. Povinelli
Professorin für Anthropologie
Columbia University, New York, USA
Katharina Schlüter
Kuratorin der Ausstellung „Tomás Saraceno. Cloud Cities“
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache statt.