Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gestiftet von der Commerzbank-Stiftung

Festliche Verleihung

21. Oktober 2011

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin

Mit dem Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gestiftet von der Commerzbank-Stiftung, werden herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Grundlagen des Rechts und der Wirtschaft ausgezeichnet. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit 30.000 € dotiert. 2011 geht der Preis an den Wirtschaftswissenschaftler Armin Falk.

Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gestiftet von der Commerzbank-Stiftung
Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gestiftet von der Commerzbank-Stiftung

DAS PROGRAMM


Musikalischer Auftakt

Chopin – Largo und Scherzo aus Cellosonate


Grußworte

Günter Stock
Akademiepräsident


Klaus-Peter Müller

Vorsitzender des Kuratoriums der Commerzbank-Stiftung


Laudatio
Klaus M. Schmidt
Ludwig-Maximilians-Universität München
Akademiemitglied


Verleihung des Preises an Armin Falk
Günter Stock
Klaus-Peter Müller


Ansprache des Preisträgers


Festvortrag

Menschenrechte im Europäischen Verfassungsgerichtsverbund
Andreas Voßkuhle
Präsident des Bundesverfassungsgerichts
Akademiemitglied


Musikalisches Finale

Mendelssohn – Lied ohne Worte
Schostakowitsch – Allegro aus Cellosonate


Es spielen Jakob Spahn, Cello und
Holger Groschopp, Klavier

Anschließend Empfang

 

 

DER PREISTRÄGER
Armin Falk, 1968 in Bergisch Gladbach geboren, ist einer der erfolgreichsten deutschen Wirtschaftswissenschaftler. Er ist Professor an der Universität Bonn und Direktor des Laboratoriums für Experimentelle Wirtschaftsforschung sowie am Center for Economics and Neuroscience, Bonn. Er ist Programmdirektor des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Fellow des Centre for Economic Policy Research (CEPR) und des Institute for Economic Research (CESifo), Forschungsprofessor am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und auswärtiges wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern. Er trägt regelmäßig an den weltweit führenden Universitäten wie Harvard, Princeton, Stanford und Chicago vor und ist Mitglied des Council der European Economic Association (EEA), der wichtigsten europäischen Ökonomenvereinigung.

 

Armin Falk verfolgt im Unterschied zum standardökonomischen Modell einen verhaltensökonomischen Ansatz, bei dem es um die psychologische Fundierung ökonomischen Verhaltens geht. So postuliert er zum Beispiel Arbeitsbeziehungen als soziale Beziehungen und leitet hieraus die Bedeutung sozialer Präferenzen und Normen für das Verständnis der Funktionsweise von Arbeitsmärkten ab. Er untersucht die Interaktion psychologischer Fakten mit ökonomischen Anreizen und zeigt, dass Kontrolle schlechter sein kann als Vertrauen. Er weist nach, dass neben Eigennutz soziale Vergleiche und Gerechtigkeitsnormen eine wichtige Determinante menschlichen Verhaltens sind und dass Menschen Fairness belohnen. Seine Ergebnisse sind für die ökonomische Grundlagenforschung ebenso wie für die Praxis von großer Bedeutung. Sie zielen auf die Verbesserung der Erklärungskraft des ökonomischen Modells und ermöglichen somit eine empirisch fundierte Wirtschaftspolitik.

 

 

DER FESTVORTRAG
Konkurrierende Menschenrechtsgewährleistungen in Europa bergen Chancen und Risiken. Ein schlüssiges System des Menschenrechtsschutzes erfordert eine Kultur der Kooperation der Gerichte im Europäischen Verfassungsgerichtsverbund. „Verbundtechniken“ zur Zusammenarbeit lassen sich exemplarisch am Verhältnis des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und des Bundesverfassungsgerichts untersuchen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte steht vor der Aufgabe, seine Kontrolldichte unter Beachtung systembedingter Grenzen auszutarieren. Das Bundesverfassungsgericht hat bei der Rezeption von Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte der  Menschenrechtsfreundlichkeit des Grundgesetzes Rechnung zu tragen. Möglichkeiten eines Rechtsprechungsdialogs zeigen die jüngsten Entscheidungen zur Sicherungsverwahrung auf.

 

 

DIE KÜNSTLER

Jakob Spahn, Jg. 1983, ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe (u.a. des Internationalen ARD-Wettbewerbs) und absolvierte Konzertreisen durch Europa, Asien, Mittel- und Südamerika. Als Stipendiat des Deutschen Musikwettbewerbs wurde er in die Bundesauswahl „Konzerte junger Künstler“ aufgenommen. Als Kammermusiker ist er mit renommierten Künstlern wie Leonidas Kavakos, Heinz Holliger, Mitsuko Uchida und Lang Lang aufgetreten. Als Stipendiat der „Karajan-Akademie“ war er bei den Berliner Philharmonikern tätig. Seit Kurzem ist er 1. Solo-Cellist der Bayerischen Staatsoper in München.


Holger Groschopp, Jg. 1964, trat als Solist und Kammermusiker bei wichtigen europäischen Festivals auf und wirkte bei vielen Ur- und Erstaufführungen (u. a. Henze, Reimann, Yun) mit. Seine umfangreiche Konzerttätigkeit führte ihn in die meisten europäischen Länder, nach Nah- und Fernost sowie Nord- und Mittelamerika. Er erhielt mehrere Preise, u. a. beim Brahms-Wettbewerb in Hamburg. Hohe Anerkennung erreichten seine bislang vier beim Label Capriccio erschienenen CDs mit Transkriptionen von Ferruccio Busoni. Er arbeitet eng mit den Berliner Philharmonikern und Sir Simon Rattle zusammen.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung unter festsitzung@bbaw.de bis zum 12.10.2011 ist erforderlich.

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