Philosophie und Medizin in der Antike. Hermann Diels und das aktuelle Verständnis des antiken Denkens

Öffentliche Abendvorträge

14. Oktober 2022

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin

Die antiken Ursprünge der westlichen Philosophie und Medizin stellen ein überaus faszinierendes Thema dar. Im Altertum wurden Grundfragen zur Naturforschung, zur Stellung des Menschen im Kosmos, zum Wesen von Gesundheit und Krankheit und zu den Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Erkenntnis und medizinischer Behandlung in einer Weise verhandelt, von der die europäische Philosophie- und Medizingeschichte bis heute geprägt ist.

Hermann Diels

Zum Verständnis dieser Thematik hat der Berliner Altertumswissenschaftler Hermann Diels (1848–1922), dessen hundertsten Todestages wir dieses Jahr gedenken, neue Grundlagen geschaffen, insbesondere zu der vorsokratischen Philosophie, der antiken Aristotelesauslegung und der Schriften der antiken Ärzte. In dieser Veranstaltung werden aktuelle Entwicklungen in der Forschung zu diesen Bereichen vorgestellt: die Erschließung von Papyrustexten und anderen Quellen zum frühgriechischen Denken, die erst in jüngerer Zeit identifiziert wurden, sowie die neuen Großvorhaben an der Akademie zur spätantiken und byzantinischen Aristoteleskommentierung und zum kaiserzeitlichen Mediziner und Philosophen Galen von Pergamon. Die Schauspielerin Christine Seeberger trägt Auszüge aus Texten von Hermann Diels vor, die einen lebhaften Blick auf das wissenschaftliche Netzwerk in Berlin um die Jahrhundertwende bieten und in denen die Forscherpersönlichkeit erfahrbar wird, die hinter den großen Projekten stand.

Mit Oliver Primavesi (Ludwig-Maximilians-Universität München), Christian Brockmann (Universität Hamburg), Philip van der Eijk (Akademiemitglied, Humboldt-Universität zu Berlin) und Christoph Markschies (Akademiepräsident).


Franziska Urban
Veranstaltungskoordinatorin
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