Der Foto- und Videokünstler Andréas Lang entdeckte auf dem Dachboden seiner Mutter ein Tagebuch und historische Aufnahmen seines Urgroßvaters, der von 1909 bis 1914 bei den sogenannten Schutztruppen der deutschen Kolonie Kamerun gedient hatte. Diese Fundstücke waren der Anlass zu weiteren Recherchen in privaten und öffentlichen Archiven und der Beginn einer Spurensuche, die ihn an Orte kolonialer Vergangenheit im Tschad, Kongo und in Kamerun führte.
Lang spürt in seinen Arbeiten die Phantome einer kolonialen Geographie auf und zeichnet eine Landschaft, die zwischen Realität und Fiktion, zwischen Sehnsucht und Scheitern oszilliert. Auf diese Weise werden Vergangenheit und Gegenwart gleichermaßen lebendig. Seine Kompositionen stellen aktuelles und historisches Material gegeneinander, hinterfragen die verschiedenen Formen der Aneignung und des Verlierens und thematisieren dabei stets auch die Position des eigenen künstlerischen Blicks. Entstanden sind dabei Fotografien und Videoinstallationen, die das Deutsche Historische Museum 2016/17 in einer Einzelausstellung präsentierte.
„Phantom Geographie“ ist der dritte und letzte Teil der Akademievorlesung „NaturGemälde“.
Um Anmeldung bis zum 26.11. wird gebeten unter folgendem Link
Vortrag
Andréas Lang
Fotograf
Berlin
Moderation
Carola Lentz
Johannes-Gutenberg Universität Mainz
Vizepräsidentin der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften