Das Wirken des berühmten Naturforschers und Forschungsreisenden Alexander von Humboldt umfasst überraschend viele astronomische Themen. Dazu gehören astrogeodätische Ortsbestimmungen, erdmagnetische Forschungen und kosmogonische Überlegungen. Humboldts wichtigster astronomischer Gesprächspartner war der Direktor der Berliner Sternwarte Johann Franz Encke, der die kurze Umlaufzeit des heute nach ihm benannten Kometen erkannt und die maßgebende Zahl für die Sonnenparallaxe berechnet hatte. Damit gab er dem Sonnensystem den seinerzeit gültigen Maßstab.
Der Briefwechsel zwischen Humboldt und Encke belegt einen regen wissenschaftlichen Meinungsaustausch, der die Weitergabe neuester Nachrichten ebenso umfasste wie Berechnungen, die vor allem in Humboldts spätere Schriften einfl ossen. Der Leser erfährt Details über die Errichtung einer neuen Sternwarte in Berlin. Die Briefe vermitteln Einsichten in das Leben der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften und gewähren Einblicke in die internationalen Kontakte der Gelehrten. Insgesamt ist die Korrespondenz ein Spiegel des Lebens in der zu einem wissenschaftlichen Weltzentrum aufstrebenden Stadt Berlin.
Nach den Vorträgen findet ein Empfang zum Geburtstag von Eberhard Knobloch statt.
Interessierte erhalten die Möglichkeit einer Führung durch die Sternwarte mit Dietmar Fürst.
14 Uhr
Harmonie im Kosmos – Harmonie im Bau Schinkels Entwurf
der alten Berliner Sternwarte
Felix Lühning
Archenhold Sternwarte
Rezeption und Wirklichkeit – Enckes astronomisches Weltbild
Oliver Schwarz
Universität Siegen
Der Briefwechsel Humboldt – Encke als editorische Herausforderung
Ingo Schwarz
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW
16 Uhr
Buchvorstellung mit Lesungen aus den Briefen
Oliver Schwarz und Ingo Schwarz
Um Anmeldung unter schwarz@bbaw.de wird gebeten.
Veranstaltungsort:
Archenhold Sternwarte, Alt-Treptow 1
12435 Berlin