Das Symposium fragt nach der Rolle von Netzwerken für die Organisation von Wissen wie für unser gegenwärtiges Selbstverständnis. Es lotet aus, inwieweit Leibnizens Philosophie, aber auch sein kommunikativ entfaltetes Leben als Beitrag zum Denken und Handeln in ‚Netzen vor der Digitalisierung‘ zu interpretieren sind. Es wird nicht nur ein neuartiger Blick auf Leibnizens Denken und Wirken entwickelt, sondern zugleich werden Grundsatzfragen digitaler Kulturen sowie des Denkens in Netzwerkmodellen aufgeworfen und kritisch diskutiert.
Die jeweiligen Abendvorträge knüpfen an diese Fragestellungen an. Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann erforscht die Vernetzung vor dem Computerzeitalter und rekonstruiert deren historische Stationen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Welche Aufgabe kam der Vernetzung durch Zeichenwelten in menschlichen Gesellschaften zu? Wie lassen sich Entwicklungen unserer Gegenwart aus dieser längeren Perspektive heraus verstehen?
Anhand aktueller Forschungsergebnisse des Design Research Labs der Universität der Künste Berlin setzt sich Designforscherin Gesche Joost mit "globalen" Netzwerken auseinander, die die heutige Kommunikation und Information im Alltag wesentlich mitbestimmen. Welche Herausforderungen für Gesellschaft und Politik ergeben sich aus den neuen partizipativen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters? Auf welcher Wertebasis kann eine Digitale Gesellschaft fußen?
Abendvortrag 04.02.2016 | 19 Uhr | Leibniz-Saal
Zeichenwelten – vernetzt
Aleida Assmann
Abendvortrag 05.02.2016 | 18 Uhr | Leibniz-Saal
Aufgefangen oder verloren im Netz? Potenziale und Probleme sozialer Medien
Gesche Joost
Diese Veranstaltung wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert.