Wer verzichtet, fndet zum rechten Glauben, wer entsagt, führt ein gottgefälliges Leben: Diese Idee kennen Christentum, Judentum und Islam gleichermaßen. Gemeinsam ist allen drei Religionen auch das Verbot, dem Körper zu schaden oder das eigene Leben selbst zu beenden. Dem Anderen gegenüber gelten die Gebote der Barmherzigkeit – sie sind im Alten Testament, im Neuen Testament und im Koran zentral.
Wie sind vor diesem Hintergrund Askese und Fasten als wichtige Glaubenspraktiken zu verstehen? Woher rührt die Tendenz zur Leibverachtung? Welche Rolle spielt Beschneidung im Islam und im Judentum? Welche Körperbilder werden damit entworfen? Und wie verhält sich all dies zu den Menschenrechten?
Diese Fragen sollen im zweiten Berliner Religionsgespräch diskutiert werden.
Begrüßung und Einführung
Christoph Markschies
Vizepräsident der Akademie
Humboldt-Universität zu Berlin
Moderation: Dirk Pilz
Publizist, Autor der ›Berliner Zeitung‹ und Redakteur für ›nachtkritik.de
Diskussion
Lamya Kaddor, Islamwissenschaftlerin und Religionslehrerin
Cilly Kugelmann, Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin
Bernd Lindemann, Direktor der Gemäldegalerie, der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantinische Kunst in Berlin
Hans Joachim Sander, Professor für Dogmatik an der Universität Salzburg
Schlusswort
Cai Werntgen
für die Udo Keller Stiftung und den Verlag der Weltreligionen
Die Berliner Religionsgespräche finden zweimal jährlich statt.
Der nächste Termin ist Dienstag, 27. Oktober 2015.