In der Wissenschaftskommunikation hat eine Reihe von neuen Formen Einzug gehalten: Zu „klassischen“ Vermittlungsangeboten wie Büchern und Zeitschriftenbeiträgen treten Blogs und Social Media, Abendvorträge werden erweitert durch Science Slams, Pecha Kucha-Nächte oder FameLabs. Tagungen nutzen zunehmend Sharing-Konzepte und partizipative Formate wie Fishbowls, Roundtables oder Barcamps.
Diese Tendenz wird unter Forschern und Rezipienten oftmals kritisch gesehen. Denn die neuen Formate spitzen eine Grundproblematik von Wissenschaftskommunikation zu: Den Zwang, mit einer oftmals begrenzten Textmenge oder in begrenzter Zeit ein Thema zu behandeln – der Zwang also zur kurzen, knappen Form. Welche Formate können Wissenschaftler im Sinne seriöser Vermittlung noch verantworten? Sind wissenschaftliche Inhalte nicht zu komplex, um in nur 140 Zeichen, in nur 10 Minuten oder in nur sechs Bildern dargestellt zu werden? Oder verliert die Wissenschaft gerade an öffentlicher Relevanz, wenn sie sich dem Anspruch auf Knappheit und Partizipation verwehrt?
Die Tagung ist eine gemeinsame Veranstaltung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, des Exzellenzclusters Topoi der Freien Universität und Humboldt-Universität und des Graduiertenkollegs Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen der Humboldt-Universität.
Sie richtet sich an alle, die sich praktisch, theoretisch oder historisch mit der Vermittlung von geisteswissenschaftlicher Forschung beschäftigen – in der Wissenschaft, in alten und neuen Medien oder Kommunikationsabteilungen. Wir laden dazu ein, Anregungen und Erfahrungen aus der eigenen Arbeitspraxis in die Diskussion einzubringen und sich gemeinsam über die Geschichte sowie verschiedene Aspekte und Möglichkeiten aktueller Herausforderungen in der Wissenschaftskommunikation in den Geisteswissenschaften auszutauschen.
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.kurzundgut.org