Kunst und Kolonialismus – Was ist der richtige Umgang mit geraubten Artefakten?

ZEIT FORUM WISSENSCHAFT

29. Mai 2019

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin

Die ZEIT Foren Wissenschaft greifen seit 2001 bedeutende Themen aus den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Bildung auf, die große gesellschaftliche Relevanz haben und mit bundespolitischer Beteiligung auf dem Podium diskutiert werden.

Kunst und Kolonialismus – Was ist der richtige Umgang mit geraubten Artefakten?
Kunst und Kolonialismus – Was ist der richtige Umgang mit geraubten Artefakten?

Im November 1884 begann in Berlin die sogenannte »Afrika Konferenz«, die die Aufteilung und Besetzung des afrikanischen Kontinents „besiegelte“. Jahrzehntelange Unterdrückung, Folter und Ausbeutung der Menschen durch deutsche Unternehmen und Militärs in Ostafrika, Togo und anderen Teilen Afrikas waren die Folge. Hunderttausende Afrikaner und Afrikanerinnen wurden ermordet oder verschleppt. Bis heute liegen die in dieser Zeit gestohlenen Kunstobjekte in europäischen Museen. Die Provenienzforschung untersucht die Geschichte dieser Kunst und schlägt der Politik Wege zur Restitution vor. Die in Berlin lehrende französische Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy und Felwine Sarr, ein senegalesischer Ökonom aus Dakar, haben dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron einen Bericht vorgelegt und empfehlen darin, alle Kunst, die aus Afrika angefragt wird, zurückzugeben. Experten und Expertinnen aus Ostafrika kritisieren, dass sie nicht genügend eingebunden wurden und dass dieser Rücktransfer nicht organisiert werden kann. Es fehlen politische Unterstützung vor Ort, Geld und Museen.

 

Was ist also der richtige Weg bei der Restitution der Kulturgüter? Wie geht Deutschland mit seiner Verantwortung dabei um? Wie sehen afrikanische Perspektiven darauf aus? Werden sie genügend beachtet? Welche Folgen hat der Kolonialismus auch noch für die heutige Kunstszene und für People of Color in Deutschland?

 

Diesen Fragen widmen sich namhafte Podiumsgäste beim 74. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT der Wochenzeitung DIE ZEIT, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius sowie des Deutschlandfunks und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Um Anmeldung wird gebeten unter folgendem Link

ES DISKUTIEREN
Arlette-Louise Ndakoze
Forscherin bei SAVVY Contemporary: The Laboratory of Form-Ideas
Prof. Dr. Bénédicte Savoy
Kunsthistorikerin und Leiterin des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne an der Technischen Universität Berlin
Prof. Dr. Jürgen Zimmerer
Professor für Globalgeschichte und Leiter Forschungsstelle »Hamburgs (post-)koloniales Erbe« an der Universität Hamburg

MODERATION
Ulrich Blumenthal
Redakteur „Forschung aktuell“, Deutschlandfunk
Andreas Sentker
Leiter Redaktion Wissen, DIE ZEIT

BEGRÜßUNG
Dr. Anna Hofmann
Programmleiterin Förderbereich Wissenschaft und Forschung, ZEIT Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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