Eine Sprache zu erforschen bedeutet immer auch, in fremde Lebenswelten einzutauchen: An diesem Abend werden besondere Einblicke in die linguistische Forschung präsentiert. Diese findet nämlich nicht allein am Schreibtisch statt, sondern führt Linguistinnen und Linguisten oft in weit entlegene Gebiete. Mit Kamera und Mikrofon ausgerüstet, erkunden sie fremde Sprachen in Grammatik und Wortschatz und erfahren nebenbei vieles, was das Alltagsleben der Sprecherinnen und Sprecher bestimmt. Das Studium kleiner Sprachen und die ethnologische Forschung hängen somit eng zusammen. In kurzen Vorträgen wird gezeigt, wie man auf Vanuatu Geschichten erzählt, wie im Amazonasgebiet Trommeln Nachrichten überbringen, wie aufwendig traditionelle Stiefel auf Kamtschatka gefertigt werden und wie anders man in Papua Neuguinea mit Kindern spricht.
Die Veranstaltung ist eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung "Was fremde Sprachen anders machen", die noch bis 7. Oktober 2018 im Museum für Kommunikation Berlin zu sehen ist.
Um Anmeldung wird gebeten bis 03.09. unter diesem Link
Korjakische Sprache und ethnologische Forschung: Stiefelherstellung auf Kamtschatka – Russland
Michael Dürr | FU Berlin
Korjakische Sprache und ethnologische
Sprechen mit Kindern im Qaqet Baining – Papua Neuguinea
Henrike Frye | Universität zu Köln
Geschichtenerzählen in der Sprache Daakie – Vanuatu
Manfred Krifka | Leibniz-Zentrum Allgemeine
Sprachwissenschaft (ZAS), Berlin
Die Trommelsprache von Bora Manguaré – Amazonien, Kolumbien und Peru
Frank Seifart | CNRS Lyon und ZAS, Berlin