Astronomische Forschung spielte für die Berliner Akademie seit ihren Anfängen eine wichtige Rolle. So ist die Gründung der Kurfürstlich-Brandenburgischen Societät der Wissenschaften untrennbar mit dem Bau der Sternwarte in der Dorotheenstraße verbunden. Zudem finanzierte sich die Societät bis ins 19. Jahrhundert hinein über das Monopol des Kalenderverkaufs – das sogenannte Kalenderprivileg. Ausgehend von dieser Verankerung der Astronomie in der Geschichte der BBAW verfolgt die Veranstaltungsreihe die Entwicklung astronomischer Forschung in der Region Berlin-Brandenburg. Die Konfrontation der historischen Fragestellung mit der aktuellen Forschung und modernsten Technologien zeigt, was Fortschritt in der Wissenschaft bedeutet – und wie wichtig dafür visionäre Ideen sind, auch dann, wenn sie umstritten sind.
Nach einem historischen Rückblick in die Korrespondenz des Kalendermachers und ersten Akademiemitglieds Gottfried Kirchs – zentrale wissenschaftliche Zeugnisse der astronomischen Forschung des 17. und frühen 18. Jahrhunderts – wendet sich der Abend den Visionen aktueller astronomischer Forschung zu.
20 Uhr
Astronomische Forschung im 17. und 18. Jahrhundert: Gottfried Kirch und Johannes Hevelius
Klaus-Dieter Herbst
Universität Bremen
20.45 Uhr
Wie kommt man zu neuen Erkenntnissen in der Astronomie?
Lisa Kaltenegger
Max-Planck-Institut für Astrophysik Heidelberg
21.30 Uhr
Die Vermessung des Universums: Von "Ausgrabungen" in der Milchstraße bis zur beschleunigten Expansion des Kosmos
Matthias Steinmetz
Universität Potsdam, Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam
Die Veranstaltungsreihe "Leibniz und die Sterne " wird von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung gefördert.