Im Mai 2013 erscheint die überarbeitete Fassung des US-amerikanische Diagnosesystems DSM (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders). Das Standardwerk beeinflusst, wer hierzulande als krank gilt – und welche Therapie die Kasse zahlt. Manche Erkrankung taucht im DSM-5 neu auf, manche fällt ganz weg, für andere Erkrankungen gelten geänderte Diagnosekriterien, etwa für Sucht, Autismus oder die posttraumatische Belastungsstörung.
Das Werk ist umstritten. Einer der Hauptkritikpunkte am DSM-5 ist die Aufweichung verschiedener Krankheitsbilder bis hin zur ihrer Aufnahme in den Katalog. Manche Experten erwarten einen Anstieg der Diagnosen. Sie fürchten, dass das neue Regelwerk viele gesunde Menschen zu Patienten macht und Medikamente deutlich schneller verschrieben werden. Was ist normal, was psychisch krank? Mit dieser Frage beschäftigen sich Experten beim 49. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT, zu dem Sie die Wochenzeitung DIE ZEIT und die Zeitstiftung Ebeling und Gerd Bucerius in Kooperation mit dem Deutschlandfunk und der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herzlich einladen.
Es diskutieren:
Isabella Heuser
Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
an der Charité Berlin
Karl Lauterbach
MdB, Gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im
Deutschen Bundestag
Michael Mary
Autor des Buches „Ab auf die Couch!: Wie Psychotherapeuten
immer neue Krankheiten erfinden und immer weniger Hilfe leisten“
Hans-Ulrich Wittchen
Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie an
der TU-Dresden und Mitglied der Task Forces für DSM-5
Gesprächsleitung:
Ulrich Blumenthal
Redaktionsleiter „Forschung aktuell“, Deutschlandfunk
Andreas Sentker
Leiter Ressort Wissen, DIE ZEIT
Begrüßung:
Frauke Hamann
Programmleiterin, ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
Liveübertragung auf UKW von 19:00 – 20.00 Uhr in „Dokumente und Debatten“ (LW 153 kHz und 177 kHz, MW 990 kHz, Livestream: www.dradio.de)
Eine Zusammenfassung sendet der Deutschlandfunk auf UKW am 22. März 2013 - 19:15 – 20:00 Uhr in der Sendung „Das Kulturgespräch“.