Vor der Wende war über den Justizalltag der DDR nur das zu erfahren, was die Partei nicht zu verhüllen vorzog. Heute stehen alle Archive offen und wir haben Zugang zu weit mehr Informationen über die Arbeit von Richtern und Gerichten in der DDR als in der Bundesrepublik. Trotzdem hat sich das öffentliche Bild vom „Unrechtsstaat” nicht wesentlich geändert. Liegt dies in der Tatsache begründet, dass diese Einschätzung zutrifft, oder daran, dass es sehr mühsam ist, den Reichtum der jetzt zugänglichen Daten zu einem glaubwürdigen Portrait der DDR-Justiz zusammenzufügen?
Inga Markovits ist Professorin für vergleichende Rechtsgeschichte an der School of Law der University of Texas (Austin, USA). Zur Zeit ist sie Fellow der American Academy in Berlin und arbeitet an einer Geschichte der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität während der DDR-Zeit.
Einführung
Dieter Simon
Initiative „Die Rechtslehrer der DDR“
Akademiemitglied
Auf der Suche nach der sozialistischen Gesetzlichkeit
Ein Reisebericht aus der Ex-DDR
Inga Markovits
The University of Texas School of Law
Austin, USA