Ein großer Teil der Zerstörung natürlicher Ökosysteme resultiert aus dem Glauben, Naturschutz und ökonomisches Wachstum schlössen sich gegenseitig aus. Über die verstärkte Wertschätzung von Ökosystemleistungen kann sich jedoch eine Verknüpfung von Naturschutz mit nachhaltigem wirtschaftlichem Wachstum ergeben. Der Ökosystemleistungs-Ansatz bietet damit ein schlagkräftiges Argument für den Naturschutz. Nicht überraschend beeinflusst er daher auch wichtige politische Prozesse wie z.B. die Biodiversitätsstrategie der EU und den Aufbau eines zwischenstaatlichen UN-Ausschusses für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt. Deutschland plant derzeit eine umfangreiche Studie zur Erfassung des nationalen Naturkapitals. Dies ruft jedoch auch kritische Stimmen auf den Plan, die vor dem „Ausverkauf der Natur“ warnen.
Die ReferentInnen gehen in ihren Vorträgen auf diese aktuellen Entwicklungen ein. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, erläutert aus der Perspektive der Politik, welche Impulse sich aus dem Ökosystemleistungs-Ansatz für den Naturschutz auf deutscher und europäischer Ebene ergeben. Wolfgang Cramer vom Institut Méditerranéen d´Ecologie et de Paléoécologie (Aix-en-Provence) geht der Bedeutung des Ansatzes für die Beratung der Politik in Bezug auf globale Nachhaltigkeit nach.
PROGRAMM
Ökosystemleistungen – Impulse für den Naturschutz
auf deutscher und europäischer Ebene
Beate Jessel
Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz
Ökosystemleistungen und die Beratung der Politik
zur globalen Nachhaltigkeit
Wolfgang Cramer
Institut Méditerranéen d‘Ecologie et de Paléoécologie – IMEP,
Aix-en-Provence