Wilhelm von Humboldt ist im Osten Europas immer intensiv gelesen und diskutiert worden, vor allem als Gewährsmann für die elementare Funktion der Sprache für Kognition und Emotion des Menschen. In Russland geht die linguistische Subdisziplin der kul'turologija von Humboldts „Weltansichten“ aus, in der Ukraine erhält die Sprachtheorie noch im 21. Jahrhundert über Potebnja wesentliche Impulse von Humboldt.
Die Geschichte und die Zukunft der osteuropäischen Humboldt-Rezeption erörtern internationale Beiträger dieses Workshops. Differenzen zwischen der westlichen und der osteuropäischen Interpretation sollen dabei benannt und kritisch diskutiert werden.
Eine Anmeldung unter wolfs@bbaw.de ist bis zum 8. September erforderlich.
PROGRAMM
10 Uhr - Einführung
Jürgen Trabant
Freie Universität Berlin, Akademiemitglied
10.15 Uhr - Humboldts Bedeutung für die heutige Sprachwissenschaft aus der osteuropäischen Perspektive
Serhij Wakulenko
Universität für Bildungswissenschaften,
Charkiw, Ukraine
11.15 Uhr - Der Literaturbegriff im Wandel. Zur literaturtheoretischen Adaption von Humboldts Sprachform-Konzept im 19. Jahrhundert
Matthias Aumüller
Bergische Universität Wuppertal
12.15 Uhr - Die Renaissance der Ideen von Wilhelm von Humboldt in Russland im 21. Jahrhundert
Sinaida Fomina
Universität für Architektur- und Bauwesen,
Woronesch, Russland
13.15 Uhr - PAUSE
14.30 Uhr - Humboldt und die russische Sprachideologie – Chomjakov, Potebnia, Lamanskij, Losev
Tomáš Glanc
Karlsuniversität Prag,
Tschechien
15.30 Uhr - Linguistic Worldviews in the East and the West:
Echoes of Humboldt?
James Underhill
Université de Rouen,
Frankreich