Schon bald nach Kriegsbeginn ist es bei allen am Krieg beteiligten Mächten zu einer Flut von Schriften gekommen, die vom Sinn und Zweck des Krieges handelten, insbesondere bei den Deutschen, die ohne klare politische Ziele in den Krieg eingetreten waren. Auch deswegen konnten bzw. mussten die Angehörigen der Philosophischen und der Theologischen Fakultäten nun „Sinnstiftung“ betreiben. Daneben wurde nach historischen Parallelen gesucht, die Siegeszuversicht stiften sollten. Während sich einige Naturwissenschaftler zur Verfügung stellten, um die „Physik des Tötens“ zu verbessern, bemühten sich viele Geisteswissenschaftler um die „Metaphysik des Sterbens“, indem sie den Gedanken des heiligen Opfers mit dem im Krieg ausgefochtenen Kampf um Macht und Einfluss verbanden.
Aus Anlass der Veröffentlichung von Herfried Münklers Buch „Der Große Krieg – Die Welt 1914 bis 1918" diskutiert der Autor mit anderen Wissenschaftlern über diese Vergangenheit und die Lehren, die daraus für die Gegenwart zu ziehen sind.
Einführung
Christoph Markschies
Vizepräsident der BBAW
Humboldt-Universität zu Berlin
Gespräch
Herfried Münkler
Akademiemitglied
Humboldt-Universität zu Berlin
Etienne François
Akademiemitglied
Freie Universität Berlin
Manfred Hildermeier
Akademiemitglied
Georg-August-Universität Göttingen
Moderation
Hermann Rudolph
Publizist