Politikberatung verläuft unterschiedlich je nach Fachrichtung und Beratungsebene. Beratung in der Außen- und Sicherheitspolitik ist gekennzeichnet durch die Sensitivität des Feldes und die höheren Kompetenz- und Wissensansprüche der Beratenen gegenüber den Beratenden. Beratung auf der Arbeitsebene (im Unterschied zur Entscheidungsebene) ist weniger eingeschränkt durch die Selektionsanreize der Beratenen, den Akzeptanzgrad für den gegebenen Rat nach Medien- und Wählerwirksamkeit zu staffeln.
Beratungserfolg hängt dann von vier Parametern ab: Der Deckung des spezifischen Bedarfs an Hintergrundwissen und „thinking out of the box“, der hypothetischen Realisierbarkeit, der Fähigkeit zur Übersetzungsleistung zwischen Wissenschafts- und Diplomatensprache und der Anpassung an unterschiedliche Beratungskontexte. Voraussetzungen sind Kenntnisse in der Anwendungspraxis und gewachsenes Vertrauen. Wie auch die Beratung der Entscheidungsebene wirft die Beratung ethische Fragen der Machtkorruption und der instrumentellen Anpassung an fremdbestimmte Zwecke auf.
Der Komplexität der Außenpolitischen Beratung und den aufkommenden ethischen Fragestelltungen geht Harald Müller nach.
Weitere Termine:
Dienstag, 7. Mai 2013: Welche Rolle kann wissenschaftliche Evidenz in der (wissenschaftlichen) Politikberatung sinnvollerweise spielen? (Gert G. Wagner)
Dienstag, 21. Mai 2013: Politikberatung und Evaluationskultur in Deutschland (Christoph Schmidt)