Kursive Schriften waren im alten Ägypten über 3000 Jahre neben den klassischen Hieroglyphen täglich in Gebrauch. Georg Möllers mehrbändige Paläographie hieratischer Schriftzeichen war fast 100 Jahre ein Standardwerk. Zukünftig können mittels digitaler Bildverarbeitung und Schrifterkennung ganz neue Wege beschritten werden.
Ursula Verhoeven-van Elsbergen ist Professorin für Ägyptologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie ist außerdem Projektleiterin des Akademienvorhabens „Altägyptische Kursivschriften. Digitale Paläographie und systematische Analyse des Hieratischen und der Kursivhieroglyphen“ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. In diesem Projekt ist die hieratische Schrift erstmals Gegenstand umfassender Grundlagenforschung.
Das Akademienvorhaben „Strukturen und Transformationen des Wortschatzes der ägyptischen Sprache. Text- und Wissenskultur im alten Ägypten“ mit Arbeitsstellen an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften erarbeitet ein elektronisches Wörterbuch der ägyptischen Sprache auf der Basis eines umfassenden Corpus ägyptischer Texte. Beide sind als „Thesaurus Linguae Aegyptiae“ im Internet publiziert. Mit ihm können Online-Recherchen zum Wortschatz der ägyptischen Sprache über alle Epochen der Sprachgeschichte hinweg durchgeführt werden.
Präsentation des Thesaurus Linguae Aegyptiae
Ingelore Hafemann
BBAW
FESTVORTRAG
Georg Möller (1876-1921) und die Erforschung der hieratischen Schrift heute
Ursula Verhoeven-van Elsbergen
Johannes Gutenberg-Universität Mainz