Unter dem Oberbegriff „Genomchirurgie“ werden neue Verfahren der Gentechnik zur gezielten Änderung von Genomen subsumiert. Brisant ist dabei, dass die Methodik grundsätzlich auch beim Menschen anwendbar ist. Durch die Veränderung von Keimzellen könnten die Genomänderungen an die Nachkommen vererbt werden. Gerade solche Keimbahn-Eingriffe sind heftig umstritten.
Doch mit welchen Nebenwirkungen ist bei der Genomchirurgie zu rechnen? Sollte die Keimbahntherapie in Deutschland unter bestimmten Bedingungen erlaubt sein? Gibt es hier politischen Handlungsbedarf? Die IAG Gentechnologiebericht fordert in ihrer Analyse „Genomchirurgie beim Menschen“ ein Moratorium von Keimbahnexperimenten zur Klärung der mit ihr verbundenen offenen Fragen. Die Veranstaltung diskutiert naturwissenschaftliche, rechtliche und ethische Fragen einer möglichen Anwendung der Genomchirurgie beim Menschen.
Workshop, 15.30 Uhr
Moderation: Martin Zenke, Uniklinik RWTH Aachen / IAG Gentechnologiebericht
Begrüßung
Annette Grüters-Kieslich
Vizepräsidentin der BBAW
Genomchirurgie mit CRISPR - Grundlagen und Perspektiven
Klaus Rajewsky
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin
Rechtsfragen der Keimbahntherapie
Jochen Taupitz
Deutscher Ethikrat
IAG Gentechnologiebericht
Ethische Aspekte der Genomchirurgie beim Menschen
Regine Kollek
Universität Hamburg
Wieso? Weshalb? Warum? Wer nicht fragt ... Zur Kritik der neuen Aufregung um die Genomchirurgie
Peter Dabrock
Universität Erlangen-Nürnberg
Deutscher Ethikrat
18.00 Uhr Pause
Öffentliche Podiumsdiskussion, 18.30 Uhr
Moderation: Volker Stollorz, Wissenschaftsjournalist, Science Media Center Germany
Jens Reich
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin
IAG Gentechnologiebericht
Sigrid Graumann
Evangelische Fachhochschule, Bochum
Stephan Albani
MdB (CDU), Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung
und Technikfolgenabschätzung, Berlin
Anmeldung
Bitte melden Sie sich bis zum 4. November 2015 an unter: amendt@bbaw.de. Eine Anmeldung zur Podiumsdiskussion ist nicht erforderlich.