Im sechsten Vortrag der Veranstaltungsgsreihe, mit der die Verdienste Karl Richard Lepsius gewürdigt werden, spricht Friederike Seyfried über Karl Richard Lepsius als Ausstellungs- und Museumsgestalter.
Abgesehen von dem epochalen Monumentalwerk „Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien“, die zwischen 1849 und 1859 als Ergebnisse der Preußischen Expedition publiziert wurden, hat sich Carl Richard Lepsius durch seine gestalterische Hand im Neuen Museum ein weiteres bewundernswertes Denkmal gesetzt, dessen erhaltene Reste wir Dank der meisterlichen Restaurierung im wiedererstandenen Neuen Museum noch heute bestaunen dürfen.
Dem – bereits zu seinen Lebzeiten - nicht unumstrittenen Wirken Lepsius als Museumsgestalter möchte der Vortrag nachspüren und Erhaltenes und Vergangenes in Beziehung setzen.
Eine Vortragsreihe zur Würdigung Karl Richard Lepsius'
Der deutschen Ägyptologe Karl Richard Lepsius – 1810 in Naumburg geboren und aufgewachsen – studierte zunächst Philologie und vergleichende Sprachwissenschaft. Angeregt durch Carl Josias Bunsen und Alexander von Humboldt begann er, sich den Studien der ägyptischen Sprache zu widmen, einer Sprache, die erst seit 1822 durch die Entzifferung der Hieroglyphen von Jean-François Champollion in ihrer Bedeutung bekannt geworden war.
Lepsius beschäftigte sich nicht nur theoretisch als genialer Sprachforscher mit dem Schriftsystem, sondern bereiste und erkundete zudem als Leiter der von Friedrich Wilhelm IV. ausgesandten dreijährigen Expedition (1842–45) Ägypten und Nubien. Die von dieser Reise mitgebrachten Objekte sollten damals mit den bereits in Berlin vorhandenen Aegyptiaca einen Teil der Ausstellungsräume des im Bau befindlichen Neuen Museums füllen. Für die Inszenierung dieser Ausstellung entwarf Lepsius ein beeindruckendes, heute noch teilweise erhaltenes Bildprogramm für Wände und Decken.
Aus Anlass des 200. Geburtstags von Karl Richard Lepsius am 23. Dezember 2010 widmen das „Altägyptische Wörterbuch“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, das Ägyptische Museum und die Papyrussammlung und die Junge Akademie diesem bedeutenden Ägyptologen eine Vorlesungsreihe. Sie würdigen damit Lepsius als Universalgelehrten, Expeditionsleiter sowie Museumsgestalter und laden Interessierte zu einer Reise durch die facettenreiche Welt der Ägyptologie (Entzifferung, Geschichte, Religion, Archäologie, Museum) auf den Spuren ihres Pioniers ein.
Die letzte Veranstaltung dieser Reihe mit einem Vortrag von Angelika Lohwasser mit dem Titel „Über Ägypten hinaus - die Archäologie Nubiens” findet am 5.4.2011 im Theodor-Wiegand-Saal des Pergamon-Museums statt.
Die drei veranstaltenden Institutionen:
- Akademienvorhaben „Altägyptisches Wörterbuch“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- Ägyptisches Museum und Papyrussammlung. Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preussischer Kulturbesitz
- Die Junge Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Die Veranstaltungen finden statt mit freundlicher Unterstützung des „Vereins zur Förderung des Ägyptischen Museums Berlin e.V.“ .