Der Vortrag beleuchtet die Wiederherstellung altertumswissenschaftlicher Kontakte auf internationaler Ebene nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Im Mittelpunkt des Interesses stehen eine spezifisch kommunikative Situation, nämlich die erneute Aufnahme der Korrespondenz nach 1945, und ein bestimmtes Medium, der Brief. Es werden sowohl Schreiben von Emigranten an deutsche Wissenschaftler untersucht, die während der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland geblieben waren, als auch solche Briefe, die deutsche Wissenschaftler an ihre emigrierten Kollegen sandten. Auf der Grundlage bislang noch nicht publizierter Korrespondenzen sollen (1) die soziale Realität der Wissenschaftler unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges umrissen, (2) die unterschiedlichen Bedingungen, Ausformungen und Wahrnehmungen von Exil und Remigration geordnet und (3) die Möglichkeiten und Grenzen der Restitution des internationalen Austausches in den Altertumswissenschaften nach dem Kulturbruch des Holocaust bestimmt werden.
Stefan Rebenich (geb. 1961) ist ordentlicher Professor für Alte Geschichte und Rezeptionsgeschichte der Antike am Historischen Institut der Universität Bern. Er forscht über die Geschichte der griechisch-römischen Antike, insbesondere die Geschichte Spartas, das Christentum im Römischen Reich, die Spätantike sowie die Rezeptionsgeschichte der Antike und die Wissenschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 25.2. unter diesem Link
Grußwort
Tonio Sebastian Richter
Sprecher des ZGAW
Einführung des Vortragenden
Klaus Hallof
Stellv. Sprecher des ZGAW
„First Letters“. Die Wiederaufnahme wissenschaftlicher Kontakte nach 1945
Stefan Rebenich
Universität Bern