Die Thematik der europäischen Erinnerung(en) ist brisanter denn je. Nichtsdestotrotz ist eine Ermüdung gegenüber dem einst so produktiven Erinnerungsparadigma unüberhörbar. Zeichnet sich ein Rückzug ab, noch bevor die eigentlich herausfordernden Fragen gestellt worden sind? Könnte die Ernüchterung nicht eine Folge der unzähligen Klein- und Großprojekte sein, die bei aller intendierten Monumentalität und Anwendung transnationaler Ansätze doch meistens im nationalen Rahmen konzipiert worden sind, und daher nur Teilannäherungen an die europäische Identitätsproblematik gebildet haben? Lässt sich der gesamteuropäische Bezugsrahmen überhaupt erfassen? Dies ist die Frage, der sich der 2017 im Pariser Verlag Les Arènes veröffentlichte Band „Europa. Notre histoire“ (unter der Leitung Etienne François‘ und Thomas Serriers) mit seinen 109 Autoren und seinen 149 Essays angenommen hat.
Ziel des mehr als 1300seitigen Bandes ist es, ein so kritisches wie ambitioniertes Panorama der europäischen „Erinnerungsgemeinschaft“ samt all ihren Dynamiken, aber auch Brüchen, Engpässen und Grenzen zu entfalten, um der Gefahr verschönender Narrative zu entkommen.
Den Reichtum, die Vielfalt und die Komplexität des europäischen Erinnerungsgeflechts diskutieren drei Architekten des Europa-Bandes mit drei renommierten Experten der Erinnerungsforschung.
Anmeldung bis zum 26.05. hier
Begrüßung
Christoph Markschies
Vizepräsident der Akademie / HU Berlin
Podiumsdiskussion:
Etienne Francois
Akademiemitglied / Université Paris 1- Panthéon-Sorbonne / FU Berlin
Olaf Rader
BBAW
Thomas Serrier
Université de Lille / Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Aleida Assmann
Akademiemitglied / Universität Konstanz
Gudrun Krämer
Akademiemitglied / FU Berlin
Daniel Schönpflug
Wissenschaftskolleg Berlin
Moderation: Annette Werberger
Europa-Universität Viadrina Frankfurt(Oder)