In der Abschlusssitzung der Akademievorlesung „Europa in globaler Perspektive“ erläutern Horst Bredekamp, Kunsthistoriker und Akademiemitglied, sowie die Sinologin Dagmar Schäfer ihre Thesen zu europäischen Singularitäten sowie globalen Einflüssen auf die europäische Kunst, Kultur und Praktiken des Wissens dieser Epoche.
Horst Bredekamp sieht etwa die „Singularität der europäischen Bildkultur“ darin begründet, dass die drei monotheistischen Weltreligionen die Frage um die „Berechtigung der Bilder“ auf dem europäischen Kontinent verhandelt haben. Dabei komme dem Christentum und seiner weitgehenden Überwindung der „Bildfeindlichkeit“ eine zentrale Rolle zu.
Anschließend beleuchtet Dagmar Schäfer die sich wandelnde intellektuelle und politische Kultur Chinas im 17. Jahrhundert und ihren Einfluss auf die europäische Geistesgeschichte. „Während Kunstobjekte und Alltagsgegenstände, Porzellan, Tee und Seide die europäischen Märkte überfluteten und Wunderkammern füllten, faszinierte Politiker und Denker eher die enge Verquickung von Ästhetik, Gelehrtentum und Staatswesen in dieser Region.“
Das Bildverbot als Kraftquelle. Die europäische Bildkultur als Negation ihrer Verneinung
Horst Bredekamp
Humboldt-Universität zu Berlin
Akademiemitglied
Drei Dimensionen von Modellen: Kunst, Gelehrtentum und Staatswesen im China des 17. Jahrhundert
Dagmar Schäfer
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
Moderation: Ute Frevert
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
Akademiemitglied
Mit freundlicher Unterstützung der Max-Planck-Gesellschaft.
Die Initiative Jahresthema 2013|14 „Zukunftsort: EUROPA“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften bietet eine Plattform, um die Aktivitäten wissenschaftlicher und kultureller Institutionen in Berlin und Brandenburg unter einem Themendach zu bündeln und Vernetzung nachhaltig zu fördern.