Am 21. März 2013 hat sich der Geburtstag Jean Pauls zum 250. Mal gejährt. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ehrt den Dichter durch die in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin-Preußischer Kulturbesitz und der Stiftung Brandenburger Tor realisierte Ausstellung „Jean Paul. Dintenuniversum“ (ab 12. Oktober im Max Liebermann Haus). Eine Fachtagung sowie eine Veranstaltungsreihe des „Schülerlabors Geisteswissenschaften“ schließen sich an.
Wie für kaum einen anderen Autor ist das Bewusstsein der Sterblichkeit für Jean Paul Kristallisationspunkt seiner literarischen Produktion. Rastlos hat er seine poetische gegen die vergängliche Welt gesetzt, in immer neuen Anläufen gegen den Tod angeschrieben, wobei Schreiben zunächst durchaus den physischen Prozess der Textverfertigung meint. Der Kult, den Jean Paul mit Feder und Tinte getrieben hat, ist bekannt. Der Nachlass des Vielschreibers umfasst entsprechend ca. 40.000 Seiten, darunter neben Vorstudien zu den großen Romanen zahllose Exzerpte, Skizzen, Notate heterogenster Thematik und Provenienz, in weiten Teilen nach wie vor unerschlossen. Die schöpferische Nutzung dieses erschriebenen Materials, seine zündende Zusammenfügung, die Hervorbringung von Literatur aus Literatur machen nicht zuletzt den Reiz und auch die Modernität dieses Werkes aus.
09.00 Uhr
Begrüßung
Günter Stock
Präsident der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften
Mark Rackles
Staatssekretär für Bildung
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft
Gisela Beste
Stellvertretende Leiterin
Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg
09.30 Uhr
Einführung
Yvonne Pauly
Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Akademie und Schule
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
10.00 Uhr
Jean Paul und die Moderne
Markus Bernauer
Jean Paul Edition
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
10.45 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr
Workshops
„Gegen das Abstumpfen der Feder bin ich noch nicht abgestumpft“
Begriff und Praxis der sprachlichen Kreativität des Schriftstellers Jean Paul
Heike Klapdor
Berlin-Kolleg
„Die Weiber haben gesellige Milde, die Männer gesellige Wildheit“
Jean Paul in den literarischen Geschlechterdebatten um 1800
Hannah Lotte Lund
Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
„... an der Hand, im Briefe und im Buch ...“
Gefühls- und Gedanken-Handel in Jean Pauls Korrespondenzen
Jörg Paulus
Technische Universität Braunschweig
12.45 Uhr Mittagspause
14.15 Uhr
Führung
„Dintenuniversum“
Max Liebermann Haus
Pariser Platz 7, 10117 Berlin
Angela Steinsiek
Kuratorin der Ausstellung
Die Veranstaltung wendet sich insbesondere an Lehrerinnen und Lehrer des Faches Deutsch, die in der Sekundarstufe II an Berliner Schulen unterrichten.
Bitte beachten Sie die Modalitäten zu Anmeldung weiter unten.