Die Festsitzung zum Einsteintag in der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam ist eine der beiden zentralen jährlichen Festsitzungen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, bei der die Akademie ihre neuen Mitglieder vorstellt und Preise an Nachwuchswissenschaftler verliehen werden. Den diesjährigen Festvortrag hält Akademiemitglied Joachim Ullrich, Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt.
DER FESTVORTRAG
Von den alten Ägyptern, Chinesen und Sumerern über Alexander von Humboldt bis zur modernen Industriegesellschaft: Messungen sind die Grundlage einer quantitativen Beschreibung der Natur und die Grundlage für die Fertigung von Produkten aller Art. Zu jeder Messung gehört neben einem Zahlenwert auch eine Maßeinheit. Während früher jede Gesellschaft, jedes Königreich oder Fürstentum eigene Maßverkörperungen besaß, vereinheitlichen die Staaten der Meterkonvention seit 1875 diese „Sprache“. So wurde 1960 das internationale Einheitensystem (SI) eingeführt – eine fundamentale Voraussetzung für den sicheren globalen Warenaustausch. Doch das derzeitige SI hat immanente Schwachstellen. Mit der Revision des internationalen Einheitensystems, basierend auf revolutionären Ideen von Max Planck, wird das SI im kommenden Jahr auf ein neues, zukunftssicheres Fundament gestellt: Von Artefakten zu Quanten – oder in den Worten von Max Planck: „für alle Zeiten und Culturen“.
DER FESTREDNER
Professor Dr. Joachim Hermann Ullrich wurde 1956 in Edenkoben geboren. Er studierte Geophysik und Physik an der Universität Frankfurt am Main, war Professor für Experimentalphysik in Freiburg im Breisgau und Direktor des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in Heidelberg. Seit 2012 ist er Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Er wurde unter anderem mit dem Leibniz-Preis und mit dem Philipp Morris Forschungspreis aus gezeichnet, ist Träger des Bundesverdienstkreuzes und Ehrendoktor der Leibniz Universität Hannover. Seit 2015 ist er Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
DIE KÜNSTLER
Roswitha Staege studierte Flöte in Hamburg (bei Karlheinz u. Gertrud Zoeller) und Berlin (bei James Galway), besuchte Meisterkurse von Jean-Pierre Rampal und Marcel Moyse. Sie gewann zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe, u. a. 1974 den Internationalen ARD-Wettbewerb in München. Im gleichen Jahr wurde sie Soloflötistin beim Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken. Seit 1994 lehrte sie an der Hochschule des Saarlandes, seit 1996 an der Universität der Künste Berlin.
Klaus Hellwig unterrichtet seit 1980 eine Hauptfachklasse Klavier an der Universität der Künste Berlin. Er studierte bei Detlef Kraus (Essen) und Pierre Sancan (Paris); Meisterkurse bei Wilhelm Kempff und Guido Agosti prägten ihn sehr. Er konzertierte als Solist in den meisten europäischen Ländern einschließlich der ehemaligen Sowjetunion, Nordamerika, Japan und anderen fernöstlichen Ländern, dem Nahen Osten, Brasilien und Australien.
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 20.11. unter diesem Link.
Grußansprache des Präsidenten
Martin Grötschel
Grußwort
Martina Münch
Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
Vorstellung der neuen Mitglieder der Akademie
Carola Lentz
Vizepräsidentin
Musikalisches Intermezzo
Edgard Varèse (1883–1965)
Density 21.5 für Flöte Solo (1936)
FESTVORTRAG
DIE VERMESSUNG DER WELT: VON ARTEFAKTEN ZU QUANTEN – DAS NEUE INTERNATIONALE SYSTEM DER EINHEITEN
Joachim Hermann Ullrich
Akademiemitglied
PREISVERLEIHUNGEN
Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis
Repräsentant/-in der Landeshauptstadt Potsdam
Preis der Akademie
Martin Grötschel
Musikalisches Finale
Olivier Messiaen (1908–1992)
Le merle noir für Flöte und Klavier (1951)
Empfang im Foyer des Nikolaisaals
Im Foyer präsentieren sich die Potsdamer Vorhaben der Akademie.