Alexander von Humboldts Korrespondenz mit der Familie Mendelssohn ist von Gewicht, nicht allein der beachtlichen Zahl der überlieferten Briefe wegen. Es ist vor allem ihr Inhalt, der bis heute bewegt. Der Briefwechsel berührt so gut wie alle Lebensbereiche Humboldts: die Vorbereitung der Reisen, die Realisierung wissenschaftlicher Beobachtungen, die Förderung von talentierten jungen – oft jüdischen – Forschern, die umsichtige und taktvolle Verwaltung der Humboldt’schen Finanzen durch die Bankiers Joseph und Alexander Mendelssohn.
Humboldt revanchierte sich für die Großzügigkeit der Mendelssohns, indem er ihren Gesellschaften durch seine
Anwesenheit Glanz verlieh und sich für ein in Schwierigkeiten geratenes Familienmitglied beim König verwandte. Das entscheidende Band, das den berühmten Gelehrten Humboldt und die Bankiers, Mäzene, Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker der Familie Mendelssohn zusammenhielt, war jedoch die gemeinsam gefühlte und gelebte Verantwortung als Bürger eines aufstrebenden Gemeinwesens.
PROGRAMM
15.00 Uhr
Grußworte
Eberhard Knobloch
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle, BBAW
Julius H. Schoeps
Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch- jüdische Studien Potsdam
15.20 Uhr
„So voll feinen, oft scharfen Humors.“
Alexander und Wilhelm von Humboldt als Gäste und Gastgeber der Mendelssohns
Hannah Lotte Lund
Kleist-Museum, Frankfurt an der Oder
15.50 Uhr
Die Finanzbeziehungen zwischen Alexander von Humboldt und den Mendelssohns
Sebastian Panwitz
Mendelssohn Gesellschaft
16.20 Uhr
Kaffeepause
16.50 Uhr
Die Cassetten-Affaire aus Kölner Perspektive
Jürgen Herres
Marx-Engels-Gesamtausgabe, BBAW
17.25 Uhr
Edelmetallstatistik als Gesprächsthema Humboldts mit den Mendelssohns
Ingo Schwarz
Alexander-von-Humboldt- Forschungsstelle, BBAW