Keynotespeaker des Abends ist der Politikwissenschaftler Marcus Llanque (Universität Augsburg).
Der Erfolg von Oswald Spenglers „Untergang des Abendlandes“ löste Erstaunen und Unverständnis im akademisch gebildeten und politisch moderaten Publikum der Weimarer Republik aus. Ähnliches ist heute zu beobachten, wenn eine Weise des Zugriffs auf Geschichte (die „Morphologie der Weltgeschichte“), die heute als wissenschaftlich überwunden gelten müsste, erneut auf eine intensive Rezeption stösst. Diese Rezeption findet sich nicht nur im Kreis um das Institut für Staatspolitik (und seinen Nachfolgern) oder bei russischen Imperialisten vom Schlage Alexander Dugins, sie findet sich auch in weniger politisch ambitionierten Kreisen, welche an die Geschichte mit einem Bedürfnis herangehen, „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen“. Wir haben es mit einem Deutungskampf zwischen der Erfassung historischer Tatsachen und ihrer Bedeutungszuschreibung zu tun, zwischen akademischer Geschichtsforschung und politischen Narrativen.
An den Vortrag von Marcus Llanque (Universität Augsburg) schließt sich ein Podiumsgespräch mit Babette Edelmann-Singer (Freie Universität Berlin), Friederike Fless (Deutsches Archäologisches Institut) und Hartmut Leppin (Goethe-Universität Frankfurt a. M. / Wissenschaftskolleg zu Berlin) an. Das Gespräch moderiert der Akademiepräsident Christoph Markschies.
Zu den weiteren Programmpunkten zählt auch die feierliche Übergabe der Zertifikate an die Absolvent:innen der Berlin Graduate School of Ancient Studies. Im Anschluss laden wir Sie zu einem Umtrunk ein.
Gern erwarten wir Ihre Rückmeldung bis zum 4. November unter: sekretariat@berliner-antike-kolleg.org .