Historienbibeln waren im 14./15. Jahrhundert die häufigste Form deutscher Bibelübersetzung. Sie enthielten Teile des Alten, selten auch des Neuen Testaments, meist nach dem Vulgata-Text, der lateinischen Bibelübersetzung. Nutzer der oft reich bebilderten Historienbibeln waren Weltgeistliche, Angehörige der städtischen Oberschicht und der Adel.
Von den etwa 100 erhaltenen Historienbibel-Handschriften bilden vier die mitteldeutsche Gruppe der "Erfurter Historienbibel", die in der Edition zum ersten Mal vollständig nach der Überlieferungslage wiedergegeben wird. Kommentare zum Inhalt und Register zum Namen- und Wortgebrauch erschließen die damaligen religiösen Vorstellungen. Die Ausgabe ist ein Beitrag zur Erforschung der Leistung der vorlutherischen deutschen Bibel für das religiöse Leben des Spätmittelalters.
Anmeldung bis zum 14.05.2017.
Einführung
Martin Schubert
BBAW, Universität Duisburg-Essen
Die Erfurter Historienbibel
Rudolf Bentzinger
BBAW