Die Berliner Weltverbesserungsmaschine

Ausstellung

22. August - 20. Oktober 2013

Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin Invalidenstraße 50-52, 10557 Berlin

Was wäre, wenn es seit dem 17. Jahrhundert in Berlin den geheimen, aber stetig verfolgten Plan gegeben hätte, die Welt zu verbessern? Was wäre, wenn Wissenschaftler und Künstler in Berlin deshalb über Jahrhunderte hinweg an einer gigantischen Weltverbesserungsmaschine geforscht hätten? Und: Was wäre, wenn wir diese Maschine errichten könnten? Ab dem 22. August 2013 versucht ein Ausstellungsprojekt kuratiert von Friedrich von Borries genau dies.

Die Berliner Weltverbesserungsmaschine
Die Berliner Weltverbesserungsmaschine

Seit dem 17. Jahrhundert gibt es in verschiedenen europäischen Metropolen den geheimen Plan, eine Weltverbesserungsmaschine zu errichten. Dies basiert auf der Annahme, dass die richtige Anordnung von bestimmten Kunstwerken und Artefakten in einer architektonischen Superform eine mächtige Kraft freisetzen würde. Die Idee beflügelte absolutistische Machtphantasien genauso wie aufklärerische Weltverbesserungsansprüche.

 

Auch der preußische Staat wollte im europäischen Wettbewerb nicht zurückstehen und gründete deshalb die Akademie der Künste (1696), die Akademie der Wissenschaften (1700) und später die Königlichen Museen zu Berlin (ab 1830). Ihre primäre Aufgabe war der Bau der Maschine. Die Akademien widmeten sich der wissenschaftlichen und künstlerischen Forschung, die Museen sammelten die als notwendig erachteten Bauteile. Als im ausgehenden 19. Jahrhundert die Arbeiten an der Weltverbesserungsmaschine abgebrochen wurden, geriet das Geheimprojekt in Vergessenheit.

 

Nun wird diese historische Weltverbesserungsmaschine kritisch rekonstruiert. In den Berliner Sammlungen werden 70 Artefakte, die Bestandteile der Maschine sein sollten, durch ergänzende Exponattexte markiert. Eine Schatzkarte führt den Besucher zu den Objekten in 15 Berliner Museen, darunter das Deutsche Historische Museum, die Alte Nationalgalerie und das Museum für Naturkunde. Der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin zeigt zudem ein zehn Meter hohes pyramidenförmiges Modell der Weltverbesserungsmaschine.

 

Die Weltverbesserungsmaschine reflektiert das aktuelle und historische Verhältnis der Künste und Wissenschaften konkret am Beispiel der Berliner Sammlungs- und Akademiegeschichte und verweist auf die Kernabsicht beider Disziplinen: Welt zu erkennen und zu verändern.

 

Ausstellung

Der Öffentlichkeit wird „Die Berliner Weltverbesserungsmaschine“ vom 23. August bis 20. Oktober 2013 präsentiert. Begleitend erscheinen im Berliner Merve Verlag (https://www.merve.de/ ) zwei Publikationen, die die Geschichte und den aktuellen Rekonstruktionsversuch der Weltverbesserungsmaschine darstellen.

 

Den Newletter zur Ausstellung können Sie abonnieren unter weltverbesserungsmaschine@friedrichvonborries.de .

 

 

„Die Berliner Weltverbesserungsmaschine“ ist ein Kooperationsprojekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (www.hv.spk-berlin.de ) und der Staatlichen Museen zu Berlin – SPK (www.smb.museum/smb/home/index.php ), dem Deutschen Historischen Museum (www.dhm.de ), dem Museum für Naturkunde Berlin (www.naturkundemuseum-berlin.de) , der Jungen Akademie (www.diejungeakademie.de ) und der Hochschule für bildende Künste Hamburg (www.hfbk-hamburg.de ), gefördert von der Schering Stiftung (www.scheringstiftung.de ).
 

Eröffnung

Donnerstag, 22. August 2013, 19 Uhr
im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin


Udo Kittelmann
Direktor der Nationalgalerie - Preußischer Kulturbesitz

 

Hermann Parzinger
Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz,
Sprecher des Jahresthemas 2011/2012 „ArteFakte“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

 

Friedrich von Borries
HFBK Hamburg
Kurator

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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