Mit dem modernsten Theaterbau Deutschlands, einem der besten Ensembles und einem alle überragenden Schauspieler-Intendanten zog Berlin seit 1800 das öffentliche Interesse auf sich und dominierte fortan die öffentliche Rede über das Theater für eine lange Zeit.
Das Nationaltheater war das einzige öffentliche Gebäude Berlins, in dem alle Schichten der Bevölkerung unabhängig von ihrer Religion, ihrem Geschlecht und ihrer sozialen Zugehörigkeit zusammentreffen konnten.
Das Interesse des großstädtischen Publikums am Theater war die Voraussetzung für das in Berlin entstehende Zeitungsfeuilleton. Das Theater war derjenige Ort, an welchem sich durch das Ineinandergreifen verschiedener Differenzierungs-, Rarefi zierungs- und Ausgrenzungsprozesse das moderne zweigliedrige System von Klassik und Massenkultur herausbildete.
Donnerstag, 18. Oktober 2007,
Einstein-Saal
09.30 Uhr - Conrad Wiedemann (Berlin)
Begrüßung
09.50 Uhr - Erika Fischer-Lichte (Berlin)
Theater als öffentlicher Raum
10.35 Uhr - Kirsten Thietz (Berlin)
Die Theaterkritiken von August Ferdinand Bernhardi
Polemik und Programm
11.10 Uhr - Conrad Wiedemann (Berlin)
Julius von Voß. Großstadtheater im Off
Mittagspause
14.00 Uhr - Paul S. Ulrich (Berlin)
Die Gesetze und Anordnungen für das Königliche National-Theater zu Berlin (1802). Ein Schlüssel zur Betriebspraxis und zum Repertoire in Berlin 1802-1812
14.35 Uhr - Uta Motschmann (Berlin)
Private Öffentlichkeit. Privattheater in Berlin um 1800
Kaffeepause
15.40 Uhr - Sybille Peters (Hamburg)
Populäre Grazie: Die Theaterfehde der Berliner Abendblätter
16.15 Uhr - Geneviève Espagne (Amiens)
Die Wahrnehmung des Berliner Nationaltheaters in den Pariser Medien
Abendveranstaltung
Leibniz-Saal (Eingang Markgrafenstr. 38)
19.30 Uhr - Klaus Gerlach (Berlin)
Levezows „Iphigenia in Aulis“. Das Vaterländische und das Allgemeinmenschliche
19.50 Uhr - Iphigenia in Aulis
Trauerspiel von Konrad Levezow. Szenische Lesung von Schauspielern des Maxim Gorki Theaters Berlin
Es lesen:
Ausstattung: Eva Swoboda
Regie: Ronny Jakubaschk
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Freitag, 19. Oktober 2007
Einstein-Saal
09.30 Uhr - René Sternke (Berlin)
Französische und Berliner Klassik. Die historische Variabilität des Klassischen.
10.05 Uhr - Francine Maier (Rennes)
Sing-, Lieder- und andere (Lust-)Spiele. Theater und Gesellschaft im Spiegel des. „Vaudevilles“
10.40 Uhr - Bodo Plachta (Amsterdam)
„der teutschen Thalia und Melpomene soll Unterstützung widerfahren“ – Aspekte einer Debatte über das deutschsprachige Musiktheater in Berlin
11.15 Uhr - Christine Siegert (Köln)
Französische, italienische und deutsche Opern am Berliner Nationaltheater
Mittagspause
14.00 Uhr - Carola Zimmermann (Berlin)
„Ist es denn nur für Konversazionsstücke gebauet?“ Das Berliner Schauspielhaus von Carl Gotthard Langhans
14.35 Uhr - Matthias Hahn (Berlin)
Carl Ferdinand Langhans’ Inszenierung von Lebenden Bildern am Nationaltheater (1811/12)
Kaffeepause
15.40 Uhr - Bastian Wiegelmann (Berlin)
Pantomime, Tanz und Ausdruckstheorie. Das Berliner Ballett unter Etienne Lauchery.
16.15 Uhr ..................... Alexander Košenina (Bristol)
Berliner Schauspielkunst bei Engel und Iffland
16.50 Uhr .................................... Abschlussdiskussion
09:15 - 17 Uhr