Zudem hören wir zuweilen von unterschiedlichen Expert:innen gegensätzliche Meinungen zu ein und demselben Problem. Oder wir beginnen zu zweifeln, ob es sich bei einer Person wirklich um einen Experten oder eine Expertin handelt.
Die Figur des Experten oder der Expertin ist eng mit einer Grundidee der Aufklärung verbunden: Fachwissen soll zum Nutzen der Gesellschaft verwendet werden, ohne dass die Gelehrten selbst politische Entscheidungen treffen. Zugleich wirft das Konzept erkenntnistheoretische Fragen auf: Was genau sind eigentlich Expert:innen? Wie erkennt man sie, wenn man selbst nicht über entsprechende Fachkenntnisse verfügt, und wie unterscheidet man ihre Empfehlungen von denen anderer Personen? Diese Fragen beinhalten auch politische Aspekte: Welche Rolle spielen Expert:innen in demokratischen Entscheidungsprozessen – und welche sollten sie spielen? Wie sollte die Gesellschaft damit umgehen, wenn sie einander widersprechende Meinungen äußern?
Eine Veranstaltung im Rahmen des Jahresthemas „Projekt: Aufklärung!“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
PROGRAMM
Begrüßung und Moderation
- Marcus Willaschek (Akademiemitglied, Sprecher des Jahresthemas, Goethe-Universität Frankfurt a. M.)
Welchen Einfluss sollten Expertenempfehlungen auf politische Entscheidungen haben?
- Thomas Grundmann (Universität zu Köln)
Institutionelle Ermächtigung der Expertise in liberalen Demokratien
- Michael Zürn (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung)
Diskussion