Demokratieverständnis in Europa und in der Welt

Internationale Tagung

02. - 03. April 2014

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin

In der EU wird immer wieder diskutiert, ob der Integrationsprozess in Europa an einem Demokratiedefizit leidet und ob nicht die Identitätskrise Europas gerade von diesem Mangel an Partizipation ausgeht. Zusammen mit dem Studienkolleg zu Berlin möchte das Jahresthema 2013|14 „Zukunftsort: EUROPA“ eine Diskussion zum Begriff „Demokratieverständnis“ anregen: Gemeinsam mit internationalen Gästen hinterfragen Berliner Studierende und Alumni des Studienkollegs unterschiedliche Konzepte von Demokratie innerhalb sowie außerhalb Europas und laden zur Diskussion ein. Mit verschiedenen Blickwinkeln soll so ein Diskussionsbeitrag zu einem elementaren Wert des europäischen Fundaments geleistet werden.

Demokratieverständnis in Europa und in der Welt
Demokratieverständnis in Europa und in der Welt

 In der EU wird immer wieder diskutiert, ob der Integrationsprozess in Europa an einem Demokratiedefizit leidet und ob nicht die Identitätskrise Europas gerade von diesem Mangel an Partizipation ausgeht. In vielen europäischen Ländern scheint die Zustimmung der Bürger für das europäische Projekt zunehmend zu schwinden. Mit der Wahl zum Europäischen Parlament im Mai 2014 verbinden sich daher hohe Erwartungen für die Zukunft Europas.

  

Zusammen mit dem Studienkolleg zu Berlin möchte das Jahresthema 2013|14 „Zukunftsort: EUROPA“ eine Diskussion zum Begriff „Demokratieverständnis“ anregen: Gemeinsam mit internationalen Gästen hinterfragen Berliner Studierende und Alumni des Studienkollegs unterschiedliche Konzepte von Demokratie innerhalb sowie außerhalb Europas und laden zur Diskussion ein. Mit verschiedenen Blickwinkeln soll so ein Diskussionsbeitrag zu einem elementaren Wert des europäischen Fundaments geleistet werden.

  

Moderatoren und Workshopleiter der Tagung sind Kollegiaten und Alumni des Studienkollegs zu Berlin.

 

Die Tagung wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung und der Allianz Kulturstiftung.

 

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung bis zum 30.03.2014 ist erforderlich. Bitte beachten Sie die gesonderten Hinweise zur Anmeldung.

 

10.00 Uhr - Begrüßung

 Dagmar Schipanski

Rektorin des Studienkollegs zu Berlin a.D.

Akademiemitglied

 

10.15 Uhr - Impulsvorträge

 Dieter Grimm

Humboldt-Universität zu Berlin

Akademiemitglied

 

 Krzysztof Ruchniewicz

Universität Wrocław

 

 11.30 Uhr - Pause

 

11.45 Uhr - Podiumsgespräch mit:

 Dieter Grimm

 Krzysztof Ruchniewicz

 Carsten Q. Schneider 

 Central European University, Budapest

Mitglied der Jungen Akademie

 

Moderation: Nóra de Wijs

 

13.00 Uhr - Pause

 

14.30 - 16.00 Uhr - Ausbaufähig? Das Entwicklungspotenzial demokratischer Strukturen in der EU

Gesprächsrunde mit

Norbert Lammert

Bundestagspräsident

 

Moderation: Maria Tandeck

 

16.15 -18.45 Uhr - Mobilität und transnationale Biographien in der EU

 Wer sind die Zukunftsbürger Europas?

Workshop I *

Judith Rohde-Liebenau

University of Oxford

 

 * Bitte beachten Sie die Anmeldebedingungen für die Demokratie-Workshops.

Der Eintritt für die internationale Tagung „Demokratieverständnis in Europa und in der Welt“ ist frei. Eine Anmeldung bis zum 30.03.2014 ist erforderlich.

Bitte melden Sie sich für die Teilnahme an der Tagung unter demokratietagung@bbaw.de an. Bitte geben Sie an, an welchen Tagen der Veranstaltung Sie teilnehmen möchten.

 

Für die Teilnahme an den Workshops ist eine gesonderte Anmeldung unter workshops.demokratietagung@bbaw.de erforderlich. Bitte geben Sie an, an welchem der Workshops Sie teilnehmen möchten.

10.00 Uhr - Begrüßung

 Günter Stock

Akademiepräsident

 

10.15 Uhr - Impulsvorträge

Xiaobo Lu

Barnard College, Columbia University

Nora Lafi

Zentrum Moderner Orient, Berlin

(Die Impulsvorträge finden in englischer Sprache statt.)

 

11.30 Uhr - Pause

 

 11.45 Uhr - Podiumsgespräch mit

Xiaobo Lu

Nora Lafi

Sina Birkholz

Universität Bielefeld

 

Moderation: Ilyas Saliba und Niklas Kossow

(Das Podiumsgespräch findet in englischer Sprache statt.)

 

13.00 Uhr - Pause

 

13.45 - 16.15 Uhr - Demokratieverständnisse in der arabischen Welt

Workshop II *

Ilyas Saliba

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Laura Führer

Freie Universität Berlin

 

16.30 - 19.00 Uhr - Rechtsstaat und Demokratie in China

Workshop III *

Matthias Qian

University of Oxford

(Der Workshop III findet in englischer Sprache statt.)

 * Bitte beachten Sie die Anmeldebedingungen für die Demokratie-Workshops.

 

Mittwoch, 2. April 2014 

I Mobilität und transnationale Biographie in der EU -
Wer sind die Zukunftsbürger Europas?

 Angesichts aktueller Debatten über eine europäische Solidarität abseits wirtschaftlicher Interessen stellt sich die Frage nach dem Element, das Europa trotz stürmischer Zeiten im Innersten zusammenhält. Die Wissenschaft diskutiert die Notwendigkeit einer europäischen Identität und die europäische Politik verfolgt explizit das Ziel, diese zu stärken. Aber gibt es eine europäische Identität? Und wenn ja: Wo und bei wem können wir sie finden?

 

In diesem Workshop sollen transnationale Biographien im Mittelpunkt stehen. Fühlen sich Menschen durch die schon früh gelebte Mobilität und ihre Biographie als Europäer - und sind sie so die „Zukunftsbürger" Europas?

 

Der Workshop richtet sich an Teilnehmer, die an Identitätsentwicklungen und speziell europäischer Identität interessiert sind, an solche, die sich selbst als Europäer fühlen (oder gerade nicht!) – und natürlich an die, die selbst mit verschiedenen nationalen Identitäten konfrontiert sind und ihre Sichtweise teilen wollen.

 

Gast:

Weronika Priesmeyer-Tkocz

Europäische Akademie Berlin

 

Workshopleiterin:

Judith Rohde-Liebenau

Oxford University

 

 

Donnerstag, 3. April 2014      

 II Demokratieverständnisse in der arabischen Welt

 

Die Umwälzungen in der arabischen Welt, die von den Medien kollektiv als „arabischer Frühling" bezeichnet werden, haben in den einzelnen Ländern ganz unterschiedliche Entwicklungen nach sich gezogen. Allen Protesten gemeinsam waren Forderungen nach Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit. Für den europäischen Beobachter stellt sich diesbezüglich die Frage, wie der Begriff „Demokratie" in der arabischen Welt verstanden wird. Existiert ein gemeinsames regional und kulturell spezifisches "arabisches Demokratieverständnis"?

 

Dieser Workshop richtet sich an alle, die mehr über aktuelle politische Entwicklungen im arabischen Raum erfahren möchten. Gemeinsam werden wir uns auf die Suche nach einem arabischen Demokratieverständnis begeben. Dabei werden gesellschaftliche und politische Entwicklungen berücksichtigt. Ziel ist es, die Pluralität von Demokratieverständnissen in der arabischen Welt aufzuzeigen und die Rolle Europas in diesem Spannungsfeld näher zu beleuchten.

 

Gast:

Thomas Claes Nordafrika- und Nahostreferent der Friedrich Ebert Stiftung

 

Workshopleiter:

Ilyas Saliba

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Laura Führer

Freie Universität Berlin

 


III Rechtsstaat und Demokratie in China

 

Das System China hat ein übergreifendes Ziel: Wirtschaftswachstum. Berufspolitiker werden primär wegen Ihrer Fähigkeit befördert, die regionale Wirtschaftskraft zu stärken. Leider ist das System anfällig für Korruption. Jede Woche werden hochrangige Politiker dafür angeklagt. Das gefährdet die Glaubwürdigkeit in die Regierung.

 

Kann die historische Erfahrung von Europa mit dem Rechtsstaat und der Demokartie Anregungen für China geben? Könnten unabhängige Medien, eine aktive Zivilgesellschaf oder freie Wahlen auf lokaler und regionaler Ebene helfen, die richtigen Anreize für die Berufspolitiker zu setzen? Oder Gefährden sie die gesellschaftliche Ordnung?

 

Der Workshop richtet sich an diejenigen, die der Frage nachgehen möchten, inwieweit die historische Erfahrung von Europa mit dem Rechtsstaat und der Demokratie für die Zukunft von China eine Rolle spielen könnte.

 

Gäste:

Henry Alt-Haaker

Programmleiter der Robert Bosch Stiftung

Steven Wang

Oxford University, Gründer des 'Rohdes China Forums'

Yi Zhu

Forschungsgruppe Gesellschaft, Medien, Gegenwartskultur bei Merics (Mercator Institute for China Studies)

 

Workshopleiter:

Matthias Qian

Oxford University

 

 

Englische Fassung:

Democracy and Rule of Law in China

The developmental state in China has an overarching objective: Economic Growth. Politicians are primarily promoted because of their proven track record to facilitate regional development. Unfortunately, the developmental state is particularly prone to corruption. Every week, high level politicians are being prosecuted for misappropriation charges. This threatens the credibility of the government.

 

Without emulating the West, do Western-style institutions offer some ideas to the government challenges in China? Could the strengthening of the rule of law and greater accountability of government officials, either through greater independence for media and civil society or even elections at low/medium levels offer some form of checks and balances? Or would these sensitive reforms threaten the public order and ultimately weaken the welfare of the Chinese citizen?

 

The workshop is targeted at individuals interested in the question of the relevance of Europe’s History in regard to the Rule of Law and Democracy for civilisational progress in China.

 

Guests:

Henry Alt-Haaker

Project Manager of the Bosch Foundation
Steven Wang

Founder of the 'Rohdes China Forum’, Oxford University

Yi Zhu RG Society

Media and Contemporary Culture at Merics

 

Workshop leader:

Matthias Qian

Oxford University

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung bis zum 30.03.2014 ist erforderlich. Bitte beachten Sie die gesonderten Hinweise zur Anmeldung.

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