Griechen und Römer, zusammengenommen, unterscheiden sich in sehr wichtigen Hinsichten von allen anderen Kulturen der Weltgeschichte. Aber auch voneinander unterscheiden sie sich; und zwar in bemerkenswertem Ausmaß, wie sich ergibt, wenn man sie systematisch vergleicht. Fragt man nach ihrer Nachwirkung, so scheinen sie sich derart gegenseitig zu ergänzen, dass man geneigt ist, statt vom griechischen Wunder, als das Ernest Renan die bahnbrechenden politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Entwicklungen im klassischen Griechenland bezeichnet hat, vom antiken Wunder zu sprechen.
Das Zentrum Grundlagenforschung Alte Welt, zu dem sich die altertumswissenschaftlichen Langzeitvorhaben der Akademie zusammengeschlossen haben, lädt zu seinem Jahresvortrag ein.
Begrüßung
Bernd Seidensticker
Sprecher des Zentrums Grundlagenforschung Alte Welt
Akademiemitglied
Griechen und Römer
Ein Vergleich und das Problem des "Antiken Wunders"
Christian Meier
Ludwig-Maximilians-Universität München
Akademiemitglied
Christian Meier ist emeritierter Professor für Alte Geschichte und Gründungsmitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Neben seinen bahnbrechenden Forschungen zum klassischen Athen und zur späten römischen Republik hat er sich in den letzten 25 Jahren zunehmend mit aktuellen politischen und kulturellen Fragen beschäftigt.Griechen und Römer.