Im Rahmen des Ausstellungsprojektes „Bürger, Pfarrer, Professoren. St. Marien in Frankfurt (Oder) und die Reformation in Brandenburg“ führen Experten verschiedener Disziplinen zu den Schlüsselwerken des 14. bis 16. Jahrhunderts aus der Marienkirche in Frankfurt (Oder). Bei der Betrachtung der Objekte erschließt sich Frankfurt als märkische „Metropole“ und geistig-kulturelles Zentrum des Spätmittelalters und der Reformationszeit; die Lebenswirklichkeit der Zeitgenossen, ihre Hoffnungen und Ängste angesichts der Umbrüche der Zeit rücken angesichts dieser Zeugnisse näher. Viele der Werke wurden im Vorfeld der Ausstellung restauriert, und so liegt ein Schwerpunkt neben dem Entstehungskontext und inhaltlichen Aspekten der Werke auch auf restauratorischen und technologischen Fragen: etwa der Restaurierung und Rekonstruktion des grandiosen Gesprenges auf dem mittelalterlichen Hochaltarretabel, den reformationszeitlichen Epitaphien, die der kurfürstliche Hofmaler Michel Ribestein für bedeutende Frankfurter Bürger schuf und deren Qualität nun erstmals wieder zu erleben ist, oder den neu freigelegten mittelalterlichen Wandmalereien in St. Marien. Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Laien ebenso wie an Fachleute.
Um Anmeldung wird gebeten unter: stefanie.endler@kultur-ffo.de
Tel.: 0335-55378341
10:00 Uhr
Begrüßung und Einführung durch Pfarrerin Beatrix Forck
10:15 – 11:30 Uhr
Neue Forschungen zur Marienkirche und ihren Kunstschätzen – ein Überblick
Maria Deiters: Bürger, Stadt und Kirche im Spiegel der Ausstattung von St. Marien
Gotthard Kemmether: Universität – Pfarrer – Kirche
Dirk Schumann: Neue Forschungen zur mittelalterlichen Baugeschichte von St. Marien
Mechthild Noll-Minor: Das Restaurierungsprojekt zur Ausstattung der Marienkirche
11:30 – 12:45 Uhr
Das mittelalterliche Hochaltarretabel von St. Marien und sein Gesprenge
Werner Ziems: Das Hochaltarretabel und seine Restaurierungsgeschichte
Nadja Jaeckel, Dorothee Schmidt-Breitung: Die Restaurierung und Rekonstruktion des Gesprenges
Die Frankfurter Epitaphien des kurfürstlichen Hofmalers Michel Ribestein
Maria Deiters: Frömmigkeit, Gelehrsamkeit und Pracht. Ribesteins Epitaphien für Frankfurter Bürger
Thoralf Herschel: Die Epitaphgemälde von Michel Ribestein in Frankfurt – Restaurierung und technologische Beobachtungen
12:45 – 13:50 Uhr
Mittagspause mit Imbiss in der Gertraudenkirche und Gelegenheit zur Besichtigung der Objekte
ORT | ST. MARIEN
14:00 – 15:00 Uhr
Fassade – Kapelle – Erbbegräbnis: Die Geschichte der Greiffenpfeilschen Erbbegräbniskapelle
Jan Raue: Die mittelalterlichen Wandmalereien und Raumfassungen
Maria Bindel, Dorothee Schmidt Breitung: Die barocken Prunksarkophage
Der Chorbau der Marienkirche und seine Anbauten: Baugeschichte und Bauskulptur
Dirk Schumann: Bauskulptur und Baugeschichte
Maria Deiters: Die Kopfkonsolen und die Glasmalerei des Chors
Henriette Brendler, Albrecht Hoffmann: Das Schlusssteinprogramm des Martyrchors
ORT | MUSEUM VIADRINA
15:10 Uhr – 16:20 Uhr
Gruppe 1: Reformation in Frankfurt (Oder)
Ute Bednarz: Buchillustration zwischen den Konfessionen – Die Illustrationen zu Wimpinas Sectarum Errorum von Michael Lemberger
Lydia Wegener, Holger Nickel mit einer Einführung von Maria Deiters:
Die Luther-Bibel des Frankfurter Bürgermeisters Thomas Rybe – Bibellektüre und Bibeldruck im Umfeld der Reformation
Cornelia Aman: Der Frankfurter „Reformationskelch“
Gruppe 2: Kunst- und Geistesleben in Frankfurt im 16. Jahrhundert
Michalina Cieslicki, Sophia Krause mit einer Einführung von Martin Schieck: Der Grafiker und Medailleur Frantz Friderich
Gotthard Kemmether, Markus Mock: Der Pfarrer und Universitätsförderer Matthäus Mollner und sein Epitaphgemälde
Gotthard Kemmether: Die Marienbibliothek
16:20 – 18:00 Uhr
Möglichkeit zur Besichtigung der Ausstellung im Museum Viadrina in Anwesenheit von Kuratoren und Fachleuten