Für Berlin und den Preußischen Staat bildete die zu dieser Zeit so überaus kosmopolitische Stadt einen zentralen Anlaufort, zu dem zahlreiche institutionelle, wirtschaftliche und persönliche Beziehungen bestanden. Sichtbar werden diese Verbindungen am Beispiel der Einrichtung des Kaiserlich Deutschen Instituts für Ägyptische Altertumskunde (später das Deutsche Archäologische Institut Kairo), aber auch an den Initiativen der Königlich-Preußischen Phonogramm-Kommission (später Berliner Phonogrammarchiv) oder den Bemühungen der Hochschule für Musik um Kooperation mit dortigen Musikausbildungsinstitutionen. Ab den 1930er Jahren wurde Kairo schließlich zum Ziel nationalsozialistischer Außen- und Kulturpolitik, wie gleichermaßen Exil- und Sammelort für viele, die aus Europa vertrieben oder vor Diktaturen und Krieg geflüchtet waren.
Der Weihnachtssalon des Zentrums Preußen-Berlin findet diesmal in Kooperation mit dem Zentrum "Grundlagenforschung Alte Welt" und der Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) statt und geht im interdisziplinären Gespräch zwischen Ägyptologie und Musikwissenschaft, aber auch mit Live-Musik und der Demonstration historischer Wachswalzenaufnahmen dem vielfältigen Austausch zwischen Berlin und Kairo in dieser Zeit nach.
Mit:
- Matthias Pasdzierny (Musikwissenschaft, AGYA-Mitglied)
- Tonio Sebastian Richter (Ägyptologie, Akademiemitglied, Zentrum Grundlagenforschung Alte Welt)
- Dörte Schmidt (Musikwissenschaft, Akademiemitglied, Zentrum Preußen-Berlin)
- Susanne Voss (Ägyptologie, DAI Kairo / BBAW)
- Albrecht Wiedmann (Ethnologisches Museum Berlin im Humboldt Forum)
Musik: Brigitte Schiffer – Streichquartett (1934)
- Thomas Kretschmer und Danilo Ferreira, Violinen
- Christoph Starke, Viola
- Jule Hinrichsen, Cello