2013 endete nach 13 Jahren Laufzeit das Forschungsvorhaben „Berliner Klassik“ der BBAW, das von der These ausging, dass die deutsche Kulturblüte um 1800 nicht einen, sondern zwei herausragende Verdichtungspunkte besaß, nämlich Weimar und Berlin. Der erstere als exklusive Elitekultur, der letztere als Kultur einer offenen Bürger- und Großstadtgesellschaft. Der erstere von der Forschung national mythisiert, der letztere von der Forschung ignoriert.
Der vorliegende Band „Berlin 1800“, der aus einer Konferenz im Abbruchsjahr 2013 hervorging, spiegelt thematisch nicht den Abschluss des Projekts, sondern dessen chronische Unabgeschlossenheit in der Vielfalt seiner bekannten und unbekannten Bauelemente und deren Deutbarkeit im Sinn eines speziellen Epochenintegrals.
Um dieses Integral soll es in der Befragung der beiden Bandherausgeber gehen. Was bedeutet „Berliner Klassik“, wie funktioniert das stadtbürgerliche „Wagnis der Autonomie“, welche Rolle spielt dabei die „jüdische Aufklärung“, wie weit reicht das allgegenwärtige Individualitäts-Credo, wie begegnen sich Klassizismus und Romantik u.a.m. – Der zweite Teil des Abends ist für Lesungen markanter Texte und ein Publikumsgespräch reserviert.
Um Anmeldung bis zum 10.12. wird gebeten unter folgendem Link
Begrüßung
Klaus Petermann
Vizepräsident der BBAW
TU Berlin
Debatte über „Berlin 1800“ zwischen:
Cord-Friedrich Berghahn
TU Braunschweig
Conrad Wiedemann
Akademiemitglied
Moderation:
Dörte Schmidt
Akademiemitglied Universität der Künste
Lesung aus Briefen Rahel Levin Varnhagens
Nina West
Schauspielerin
Lesung aus Texten Wilhelm von Humboldts
Cord Friedrich Berghahn
Lesung aus Texten Heinrich von Kleists
Conrad Wiedemann
Diskussion