August von Kotzebue (1761-1819) gehört zu den Klassikern, die die ihnen gebührende Anerkennung noch nicht gefunden haben. Die Rezeption seiner Persönlichkeit, seines Wirkens und seines Schaffens ist von Klischees, Vorurteilen und Stereotypen geprägt. Es ist an der Zeit, die Sicht auf Kotzebues Wirken zu revidieren. Im Herbst 2012 nahm eine Reihe von Kotzebue-Gesprächen (Initiative und Konzeption von dem Kulturattaché der Estnischen Botschaft in Berlin Harry Liivrand) ihren Anfang, die neue Möglichkeiten der Interpretation eröffnet hat. Das Ziel dieser Veranstaltungsreihe, die in Zusammenarbeit mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Estnischen Musik- und Theaterakademie und der Estnischen Botschaft Berlin entstand, ist es, die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung Kotzebues zu lenken, der einer der bedeutendsten Dramatiker seiner Zeit war. August von Kotzebue war ein von Idealen der Aufklärung getragener Denker und internationaler Superstar, der eine herausragende Stellung in der deutschen und in der estnischen Kulturgeschichte hatte. Der transnational wirkende Schriftsteller ist als Brückenschläger zwischen Deutschland und Estland zu betrachten.
Das erste Kotzebue-Gespräch fand am 6. Oktober 2012 in Berlin im Schleiermacherhaus statt, das zweite Kotzebue-Gespräch am 13. September 2013 in Tallinn (Reval) in dem ehemaligen Revaler Theater (heute das Estnische Puppentheater) und am 14. September im Gutshof Kõue (Kau) statt. Im Rahmen dieser Konferenz wurde vom esthischen Kulturmisnister am Theater eine Gedenktafel enthüllt, die an das Wirken von August von Kotzebue in Revl erinnert.
Die Veranstalter sind die Kulturabteilung der Estnischen Botschaft in Berlin, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, die Estnische Musik- und Theaterakademie.
Unterstützt von: Estonian Science Foundation, Cultural Endowment of Estonia, Estnisches Kulturministerium.